Infektionen durch Noroviren


Ingo Stock, Brühl bei Köln

Im letzten Winter wurde in Deutschland die bei uns bislang größte durch Noroviren verursachte Gastroenteritis-Epidemie registriert. Noroviren sind genetisch variable, membranlose einzelsträngige Ribonucleinsäure-Viren und weltweit die häufigste Ursache epidemisch auftretender nichtbakterieller Gastroenteritiden. Mehr als 70 % aller derartigen Ausbrüche und etwa die Hälfte aller Enteritis-Ausbrüche gehen auf Noroviren zurück. Darüber hinaus sind Noroviren häufige Erreger sporadisch auftretender Durchfallerkrankungen. Akute Enteritiden durch Noroviren gehen typischerweise mit plötzlich einsetzendem Erbrechen, wässriger Diarrhö und einem ausgeprägten allgemeinen Krankheitsgefühl einher. Krankheitsverläufe ohne Erbrechen und asymptomatische Infektionen sind ebenfalls häufig. Die Erkrankungen sind fast immer selbstlimitierend und dauern in der Regel wenige Tage. Die Virusübertragung erfolgt häufig von Mensch zu Mensch und primär über den fäkal-oralen Weg, während des Erbrechens auch aerogen. Wichtige Infektionsquellen stellen mit Noroviren kontaminierte Lebensmittel und Trinkwasser dar. Die Therapie ist in der Regel symptomatisch und zielt auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Eine spezifische antivirale Therapie gibt es nicht. Zu den wichtigsten Präventivmaßnahmen gehört die konsequente Einhaltung gängiger Hygieneregeln in Küchen und Gemeinschaftseinrichtungen. Lebensmittel mit hohem Kontaminationsrisiko sollten gut durchgegart werden. Aufgrund der hohen Umweltstabilität von Noroviren sollten nur Substanzen mit nachgewiesener viruzider Wirksamkeit zur Desinfektion verwendet werden.

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