Allergie

Sexuell erworbene Kontaktdermatitis durch Azathioprin


Dr. Tanja Saußele, Stuttgart

Bei einem ungefähr 30-jährigen Mann trat ein immer wiederkehrender Ausschlag am Penis und Hodensack auf. Nach einer genauen Anamnese konnte eine Koinzidenz mit der intermittierenden Therapie mit Azathioprin (z. B. Imurek®) der Ehefrau beobachtet werden, die an Morbus Crohn litt. Bei der Ehefrau trat ein gelbes Vaginalsekret auf, das auf eine Sekretion von Azathioprin oder dessen Metaboliten hindeutete. Ein Allergietest ergab dann, dass der Ehemann sowohl auf die Azathioprin-Tabletten als auch auf reines Azathioprin allergisch reagierte. In weiteren Tests konnte gezeigt werden, dass sowohl Azathioprin als auch der Metabolit 6-Mercaptopurin eine Hypersensitivität beim Ehemann hervorruft. Das Auftreten allergischer Reaktionen an den Geschlechtsorganen kann also durch eine Arzneimittel-Einnahme des Partners verursacht werden und sollte bei der Anamnese in Erwägung gezogen werden.

Quelle

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