Dr. Tanja Saußele, Stuttgart
Das humane Cytomegalievirus (HCMV) kann kongenitale Fehlbildungen und schwerwiegende Erkrankungen bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise bei HIV-Patienten, verursachen.
Forscher aus San Francisco haben nun entdeckt, dass der PDGFR(human platelet derived growth factor receptor)-a für eine Infektion mit HCMV notwendig ist. Zelllinien, bei denen dieser Rezeptor ausgeknockt war, wurden durch die HCM-Viren nicht infiziert.
Der PDGFR wird durch HCMV phosphoryliert, was dann zur Aktivierung der Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K) führt. In weiteren Zellkultur-Experimenten konnte dann durch eine Hemmung der Rezeptorbindung mit einem monoklonalen Antikörper und durch die Blockade weiterer Rezeptor-Signalwege mit dem Kinaseinhibitor Imatinib (Glivec®) eine Einschleusung (Internalisierung) der HCMV in die Zellen verhindert werden.
Der PDGFR stellt somit einen wichtigen Rezeptor dar, der für eine HCMV-Infektion obligat ist und ein Angriffspunkt für neue antivirale Therapien sein könnte.
Soroceanu L, et al. Platelet-derived growthfactoralpha receptor activation is required for human cytomegalovirus infection. Nature 2008;455:391–5.
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