Pneumokokkenimpfung


Schutz der Erwachsenen und Reduktion der Antibiotika-Resistenz durch Impfung von Kindern mit einer Konjugatvakzine

Mathias W. Pletz, Jena

Derzeit sind zwei Arten von Pneumokokkenimpfstoffen verfügbar, die die Bildung von Antikörpern gegen Kapselpolysaccharide der Bakterien induzieren. Der ältere Impfstoff ist ein reiner Polysaccharidimpfstoff, der eine begrenzte Immunität gegen Pneumokokken vermittelt, da Polysaccharide wenig immunogen sind und primär B-Zellen stimulieren. Bei Kleinkindern unter zwei Jahren wird mit diesem Impfstoff, wahrscheinlich aufgrund des noch unreifen Immunsystems, keine ausreichende Immunantwort erreicht, so dass er bei ihnen aufgrund mangelnder Wirksamkeit nicht eingesetzt wird. Im Jahr 2000 wurde in den USA ein Impfprogramm für Kleinkinder mit einem neuen Pneumokokkenimpfstoff initiiert. Bei diesem Konjugatimpfstoff sind Kapselpolysaccharide an ein hochimmunogenes Protein gekoppelt. Dadurch wird eine T- und B-Zellantwort induziert, die zu einer humoralen und mukosalen Immunität führt. Daten aus den USA belegen, dass mit der Impfung von Kindern als dem Hauptreservoir für Pneumokokken die durch den Konjugatimpfstoff erfassten Pneumokokken-Serotypen in der gesamten Bevölkerung reduziert werden können. Diese ausgeprägte, sogenannte Herdenprotektion führt zu einer Reduktion invasiver Pneumokokkeninfektionen bei Nichtgeimpften und zu einem Rückgang antibiotikaresistenter Pneumokokkenstämme.

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