Sonnenlicht und Schattenseiten


Heike Oberpichler-Schwenk

Neben zwei Übersichtsbeiträgen zu Therapieproblemen bei schwangeren Patientinnen gehen wir im vorliegenden Heft noch einmal auf das Thema Vitamin D ein. Ein Übersichtsbeitrag widmet sich der Frage, welche Rolle ein relativer Vitamin-D-Mangel für unerwünschte Wirkungen verschiedener Arzneistoffe (z.B. Antiepileptika, Glucocorticoide, Protonenpumpenhemmer) spielt, und gibt Empfehlungen für die Kontrolle des Vitamin-D-Status in diesen Situationen. Die amerikanischen Ernährungsempfehlungen zur Vitamin-D-Zufuhr wurden im Augustheft der MMP diskutiert. Daraufhin erreichte uns die Leserfrage, welchen Beitrag Sonnenlicht zur Deckung des Vitamin-D-Bedarfs leistet. Dass es im Winterhalbjahr in unseren Breiten nicht ausreicht, wird in der „Frage aus der Praxis“ ausgeführt. Im Sommerhalbjahr kann es dagegen je nach Hauttyp schon genügen, einen Teil der Mittagspause mit unbedeckten Armen und unbedecktem Gesicht im Freien zu verbringen, um den normalen Vitamin-D-Bedarf zu decken.

Doch Sonnenlicht kann bekanntlich nicht nur nützen, sondern bei einem Zuviel auch der (Haut-)Gesundheit schaden. Das gilt für ausgedehnte Sonnenbäder ebenso wie für berufsbedingte lange Aufenthalte im Freien mit ungeschützter Haut. Sonnenbrände sind gemeinhin als Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) bekannt. Häufige Folge eines chronischen Sonnenschadens ist die aktinische Keratose. Die Haut trägt hierbei rot-bräunliche, leicht schuppende, raue Erhebungen im Bereich der „Sonnenterrassen“ (Nase, Stirn, Ohrmuschel, ehemals behaarte Kopfhaut, Dekolleté, Handrücken, Unterarmstreckseiten). Die aktinische Keratose tritt gehäuft nach dem 50. Lebensjahr und häufiger bei hellem Hauttyp auf. Sie gilt als Vorstufe (Präkanzerose) für Basaliome und Spinaliome (Plattenepithelkarzinome), die auch unter dem Begriff „weißer“ oder „heller Hautkrebs“ zusammengefasst werden. Etwa 10 % der Patienten mit aktinischer Keratose entwickeln ein Plattenepithelkarzinom.

Zur Therapie aktinischer Keratosen stehen unter anderem zur Verfügung:

  • Entfernung per Exzision, Kürettage oder Laser
  • Kryotherapie („Vereisung“)
  • Photodynamische Therapie
  • Imiquimod-Creme (Aldara®, bei nicht hyperkeratotischen aktinischen Keratosen im Gesicht und auf der Kopfhaut)
  • Fluorouracil als Creme (Efudix®) oder als Lösung mit Salicylsäure-Zusatz (Actikerall®)
  • Diclofenac-Gel (Solaraze®)

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