Vitamin D3 und Arzneimittel


Uwe Gröber, Essen, Michael F. Holick, Boston (USA), und Klaus Kisters, Herne

Calcitriol (Vitamin-D-Hormon), die Wirkform des Vitamin D3, unterdrückt die Ausschüttung von Parathormon und fördert dadurch bei einer adäquaten Calciumversorgung die Mineralisierung von Knochen. Umgekehrt kommt es bei einem Vitamin-D-Mangel vermehrt zu einem Verlust an Knochenmasse. Auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 sollte daher bei einer Osteoporosetherapie mit Bisphosphonaten geachtet werden. Von einigen Wirkstoffen ist bekannt, dass sie durch Aktivierung des Pregnan-X-Rezeptors in den Vitamin-D-Stoffwechsel eingreifen und einen Vitamin-D-Mangel verursachen können. Durch eine Prävention oder Therapie eines Vitamin-D-Mangels kann das Risiko von Arzneimittel-induzierten Knochenschäden, etwa durch Antiepileptika, Glucocorticoide, Antiestrogene, antiretrovirale Wirkstoffe oder Protonenpumpenhemmer, verringert werden. Erste Studien sprechen dafür, dass der Vitamin-D-Status auch die lipidsenkende Wirkung der CSE-Hemmer und die antibakterielle Wirkung von Antituberkulotika beeinflusst. Eine Kontrolle der Calcidiol-Serumspiegel und gegebenenfalls eine Supplementierung mit Vitamin D3 können in vielen Fällen dazu beitragen, die Wirkungen von Arzneimitteln zu verbessern oder Nebenwirkungen zu verringern.

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