Acetylsalicylsäure zur Primär- und Sekundärprävention kolorektaler Karzinome


Karsten Schrör, Düsseldorf, und Bernhard Rauch, Greifswald

Für einen klinischen Effekt von ASS auf die Primärprävention kolorektaler Neoplasien scheinen Dosierungen von 75–100 mg/Tag ausreichend zu sein. Das gilt auch für die Sekundärprävention und Metastasenbildung. Der pharmakologische Wirkungsmechanismus ist letztlich nicht geklärt wie auch die Frage, ob ein oder mehrere Angriffspunkte für ASS existieren. Zumindest sollte ein Mechanismus existieren, der bei ASS-Konzentrationen bis zu 10 µM effektiv ist. Dies sind die Konzentrationen, die bei regelmäßiger Einnahme von ASS in Dosierungen zur Thrombozytenfunktonshemmung erreicht werden. In Diskussion sind neben der Hemmung von COX-1 und COX-2, einschließlich Thromboxan-abhängiger Thrombozytenfunktionen, auch Interaktionen mit Lipoxinen. Insgesamt ist die Datenlage heute nicht ausreichend, um eine prophylaktische Anwendung von ASS für die Verhinderung primärer oder auch rekurrenter Dickdarmtumoren zu empfehlen. Dies gilt vor allem auch unter dem Blickpunkt des (individuellen) Nutzen/Risiko-Verhältnisses, insbesondere für schwere Blutungen. In der deutschen Leitlinie „Kolorektales Karzinom“ wird eine Primärprävention des kolorektalen Karzinoms nicht empfohlen [33].

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