Medikamentöse Therapie und Prophylaxe der Migräne


Aktuelle Empfehlungen aus der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

Hans-Christoph Diener, Essen, und Stefanie Förderreuther, München*

Die Migräne ist die häufigste neurologische und in ihrer Schwere nicht selten unterschätzte Erkrankung: Leider erhalten viele Betroffene keine ausreichende Akuttherapie und oft auch keine prophylaktische Behandlung. Dabei sind die Therapieoptionen für Migränepatienten vielfältig. Die Entwicklung von neuen Migräne-spezifischen Arzneimitteln hat es erforderlich gemacht, die Leitlinie zur Behandlung der Migräne zu aktualisieren. Akute Migräneattacken werden mit Analgetika, nichtsteroidalen Antirheumatika oder Triptanen behandelt. Als Vertreter neuer Substanzklassen für die Akuttherapie wurden der Serotonin 5-HT(Hydroxytryptamin)1F-Agonist Lasmiditan und Rimegepant, ein Antagonist am Rezeptor des Calcitonin gene-related Peptide (CGRP), zugelassen. Rimegepant kann darüber hinaus in der Prophylaxe der Migräne eingesetzt werden. Lasmiditan eignet sich für Patienten, bei denen Kontraindikationen für die Anwendung von Triptanen bestehen, da es keine vasokonstriktiven Eigenschaften hat. Ein neuer Therapieansatz in der Migräneprophylaxe sind neben dem Rimegepant die monoklonalen Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor. Diese sind hoch wirksam und sehr gut verträglich. In der Leitlinie werden ausführliche Empfehlungen zur praktischen Anwendung und zu den Besonderheiten der Kostenerstattung der monoklonalen Antikörper gegeben. Die nichtmedikamentösen Maßnahmen zu Migräneprophylaxe werden in dieser Übersichtsarbeit nicht abgehandelt.

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