Forschung in der Apotheke – wie geht das?


Priv.-Doz. Dr. Hanna Seidling, Heidelberg, für die AG Forschungskompetenz

Öffentliche Apotheken sind in Deutschland mit täglich über drei Millionen Patientenkontakten eine essenzielle Säule in der Gesundheitsversorgung. Wie groß der Beitrag der öffentlichen Apotheken zur Gewährleistung der Arzneimitteltherapiesicherheit tatsächlich ist, wie zuverlässig arzneimittelbezogene Probleme erkannt, vermieden und gelöst werden und wie wirksam diese pharmazeutischen Interventionen in der Fläche sind, lässt sich aus der Routineversorgung jedoch nur schwer ableiten. Bisher beruhten wissenschaftliche Erkenntnisse zum Beitrag der öffentlichen Apotheken zur Versorgungsqualität oftmals auf kurzfristigen und punktuellen Erhebungen. Auch waren Untersuchungen zur Implementierung von pharmazeutischen Interventionen oft mit einem hohen Aufwand verbunden und resultierten daher in einer eher geringen Beteiligung. Deshalb tragen Apotheken in Deutschland in der Summe nur vereinzelt zur Versorgungsforschung bei und gleichzeitig finden viele Versorgungsforschungsprojekte statt, ohne die Apotheken zu berücksichtigen.

Bereits 2019 hat die Kooperationseinheit Klinische Pharmazie an der Universität Heidelberg daher gemeinsam mit der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg das Netzwerk für exzellente Forschung in Apotheken (NEFA) gegründet, in dem gemeinsam mit den beteiligten Apotheken Forschungsprojekte in der Praxis durchgeführt werden sollen (und bereits wurden). Dieses Netzwerk wird nun mit der Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Forschungskompetenz (Infokasten) für alle öffentlichen Apotheken in Deutschland geöffnet.

Ziel des Netzwerks ist es, dass die Apotheken Unterstützung und Routine in der Durchführung von Forschungsprojekten erhalten und es dadurch erleichtert wird, die pharmazeutische Arbeit auch in wissenschaftlichen Untersuchungen abzubilden. Für die Wissenschaft bedeutet dies, dass der Zugang zur Versorgung erleichtert wird und die Durchführung von Forschungsprojekten mit einem hohen Qualitätsstandard durch geschulte Apotheken erfolgt.

Wir haben ein zwölfmonatiges, kostenloses Onboarding-Programm entwickelt, bei dem alle Teilnehmenden Zugriff auf Fortbildungsinhalte rund um das Thema Forschung in öffentlichen Apotheken erhalten, mit anderen Netzwerkteilnehmenden in Austausch treten können und erste gemeinsame Forschungsprojekte durchgeführt werden sollen. Der Einstieg in das Programm ist ab März 2025 jederzeit möglich (siehe unten). Lassen Sie uns den wertvollen Beitrag der öffentlichen Apotheken und den Erfolg von pharmazeutischen Interventionen messbar machen – wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

AG Forschungskompetenz

Die Arbeitsgruppe Forschungskompetenz ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft e.V. mit den Fachgruppen Klinische Pharmazie und Allgemeinpharmazie, der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie e. V., der Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung e. V. und der Medizinischen Monatsschrift für Pharmazeuten in Zusammenarbeit mit der Kooperationseinheit Klinische Pharmazie am Universitätsklinikum Heidelberg.

U. Jaehde

I. Waltering

S. Haul

O. Scherf-Clavel

H. Seidling

N. Metzger

C. Eickhoff

T. Saußele

V. Wurmbach

C. Vogt

G. Rediker

C. Bittner

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der MMP zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber MMP-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren