Wundheilung

Wunden besser körperwarm spülen


Dr. Dietrich Schill, Bad Friedrichshall

Abkühlung verzögert Wundheilung. Denkbare Ursachen hierfür sind eine Abnahme der Wundreißfestigkeit, eine niedrigere Hämoglobin-Oxygenierung oder eine Stoffwechselverlangsamung (immerhin halbieren 10 °C Temperaturabsenkung die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion).

In einer Pilotstudie wurden bei 20 Patienten die Wunden entweder mit Spülflüssigkeit von 21 °C oder von 37 °C behandelt. Ergebnis: Die Oxygenierung erreichte beim „kalten Wundmanagement“ erst nach 24 Stunden die Qualität, die beim Spülen mit körperwarmer Flüssigkeit schon nach 12 Stunden nachgewiesen werden konnte. Es zeigte sich zudem, dass beim Freilegen der Wunde zum Verbandwechsel die Wundtemperatur schon binnen 10 Minuten auf 29 bis 30 °C sinkt, was den Zellstoffwechsel (und damit hier die Wundheilung) für viele Stunden beeinträchtigt. Neben dem Spülen mit temperierten Lösungen ist deswegen beim Verbandwechsel rasches Arbeiten essentiell; auch sollte der Verband erst dann abgenommen werden, wenn der Arzt zugegen ist.

Quelle

Neander KD, et al. Einfluss der Temperatur der Spülflüssigkeit auf die Wundheilung. Z f Wundheilung 2002;7:9-12.

Quelle

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