Zervixkarzinom: Neue Möglichkeit zur Prävention


Karl Ulrich Petry, Wolfsburg

Das Zervixkarzinom ist der häufigste Krebs des weiblichen Genitals. Seit der Einführung von Vorsorgeprogrammen auf der Basis der Exfoliativzytologie ist es in vielen Ländern gelungen, die Inzidenz und Letalität signifikant zu senken. Das molekularbiologische und epidemiologische Verständnis dieses Tumors hat sich in den letzten 20 Jahren vertieft, sodass eine effizientere Prävention oder eine völlige Eradikation möglich scheinen. Ein andauender Infekt der Cervix uteri mit humanen Papillomviren (HPV) ist Voraussetzung für die Entstehung des Gebärmutterhalskarzinoms. Die Genese vom Infekt bis zum invasiven Karzinom dauert durchschnittlich 15 bis 30 Jahre. Ein negativer HPV-Test schließt somit für viele Jahre das Risiko für ein Zervixkarzinom nahezu aus. Vorteile des HPV-Tests gegenüber der Zytologie sind die höhere Sensitivität für hochgradige Vorstufen und der höhere negative Vorhersagewert, nachteilig ist die schlechtere Spezifität durch die hohe Rate klinisch irrelevanter HPV-Infektionen. Die Spezifität ließe sich durch eine Verlängerung des Screening-Intervalls, eine Beschränkung des Einsatzes auf Altersgruppen mit niedriger HPV-Prävalenz und durch die mittelfristig zu erwartende HPV-Impfung so verbessern, dass ein Screening kosteneffizient wäre. In Deutschland ist bei 92 bis 95 % der Frauen nach dem 30. Lebensjahr ein negativer HPV-Test zu erwarten, der ohne Risiko 5-Jahres-Untersuchungsintervalle erlaubt.

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