Die Tuberkulose gehört zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten des Menschen. Nach dem erworbenen Immunschwächesyndrom (acquired immunodeficiency syndrome, AIDS) fordert sie weltweit jährlich die meisten aller einer Infektionskrankheit zuzurechnenden Todesfälle. Die Tuberkulose des Menschen ist eine akut oder chronisch verlaufende Infektionskrankheit mit häufigster Manifestation in der Lunge. Die klinische Symptomatik ist von der Disposition des Patienten abhängig und äußerst vielfältig. Das Erregerspektrum umfasst bestimmte Mykobakterien, die unter dem Mycobacterium-tuberculosis-Komplex zusammengefasst werden. Die Krankheit wird in den meisten Fällen durch Inhalation und infizierten Schleim übertragen, die wichtigste Infektionsquelle ist der Mensch. Eine große epidemiologische und therapeutische Bedeutung haben Koinfektionen mit Tuberkulose-Erregern und humanen Immundefizienz-Viren (HIV) sowie Infektionen durch multiresistente Tuberkulose-Bakterien. Seit Beginn der AIDS-Pandemie in den 80er Jahren hat sich die jährliche Zahl der Tuberkulose-Fälle in vielen Gegenden dramatisch erhöht, darüber hinaus breiten sich zunehmend multiresistente Stämme aus. Die Therapie der Tuberkulose durch mehrfachresistente Erreger mit den derzeit verfügbaren Arzneistoffen ist problematisch, die Therapieregime sind kostenintensiv und nicht selten erfolglos.