Universitätsklinikum Bonn
Die meisten Bandscheibenvorfälle sind durch konservative Behandlung wie Schmerztherapie, Physiotherapie und Muskelaufbau in den Griff zu bekommen. Erst bei Lähmung, geringer Blasenkontrolle oder fortdauernden Schmerzen, die einen Verlust der Lebensqualität für den Patienten mit sich bringen, wird eine operative Entfernung von zerstörtem Bandscheibengewebe notwendig.
Ist die Bandscheibe nur leicht vorgewölbt und der Faserring nicht gerissen, kann mit einem neuen nichtoperativen Verfahren der Druck beseitigt werden. Das Gerät funktioniert ähnlich dem Prinzip eines Milchaufschäumers, die Methode heißt Nucleoplastie. Der Patient liegt auf dem Bauch und wird nur örtlich betäubt (Abb. 1). Die Ärzte legen vom Rücken her mit einer Nadel unter Röntgenkontrolle einen Kanal genau in die Mitte der Bandscheibe. In den gelegten Zugangskanal führen die Ärzte die lange Nadel eines Dekompressors, die an der Spitze ein Spiralgewinde hat. Seine sich schnell drehende Spiralnadel schneidet in das Gewebe und saugt so bis zu ein Gramm Gallertmasse aus der Bandscheibe ab. Der Eingriff dauert eine halbe Stunde und der Patient kann bereits am nächsten Tag wieder normal gehen.
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