Arzneimittel gegen Kopflausbefall


Toxikologie und Wirksamkeit

Judith Sendzik und Ralf Stahlmann, Berlin

Vergleicht man die verschiedenen Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der Pediculosis capitis, so sind Präparate wie Infectopedicul® und Goldgeist® forte gegenüber Lindan-haltigen Mitteln aufgrund der deutlich besseren Wirksamkeit und Verträglichkeit sowie der besseren Resistenzlage zu bevorzugen. Auch Allethrin-Präparate sind aufgrund ihrer Applikation als Spray weniger geeignet. Insbesondere Lindan-haltige Zubereitungen sollten nur als Reservemittel betrachtet werden.
Bei einem direkten Vergleich von Infectopedicul® und Goldgeist® forte ist bemerkenswert, dass ein deutlicher Unterschied der beiden Präparate in ihrer Wirkung auf Lauseier besteht. Im Gegensatz zu Infectopedicul® ist die ovozide Wirkung bei Goldgeist® forte nicht belegt, so dass eine Wiederholung der Behandlung nach ungefähr einer Woche generell nötig ist. Die erneute Behandlung und damit auch erneute Belastung mit Wirk- und Hilfsstoffen ist bei Anwendung von Infectopedicul® durch die hohe Ovizidie und die zusätzliche Wirkung auf nachschlüpfende Larven durch den Retardeffekt nur selten nötig. Darüber hinaus ist Goldgeist® forte als „Vielstoffgemisch“ im Vergleich zu Infectopedicul® aus toxikologischer Sicht kritischer zu beurteilen. Die hohen Anteile an Diethylenglycol und Chlorocresol erhöhen die möglichen toxikologischen Risiken. Insgesamt ist Infectopedicul® aufgrund seiner dokumentierten Wirksamkeit, insbesondere aber durch sein geringeres toxisches Potenzial im Vergleich zu Goldgeist® forte in der Therapie der Pediculosis capitis bevorzugt zu empfehlen.

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