EditorialSusanne Heinzl

Haben Sie die Grippe im Griff?

ÜbersichtIngo Stock, Köln

Die venerische Syphilis

„Rückkehr“ einer alten Infektionskrankheit

Die venerische Syphilis ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum subspecies pallidum ausgelöst wird. Charakteristisch für die Erkrankung sind chronische Verlaufsformen, die in verschiedene Stadien unterteilbar und durch eine vielfältige Symptomatik gekennzeichnet sind. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts und insbesondere in den 80er- und 90er-Jahren war die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle in den meisten Industrienationen stark rückläufig. Den größten Einfluss auf das Vorkommen der Erkrankung hatte dabei Benzylpenicillin, durch dessen Entwicklung erstmalig eine effiziente kausale Therapie möglich wurde. Seit Beginn des neuen Jahrtausends steigt die Anzahl der Krankheitsfälle in vielen europäischen Ländern und Nordamerika steil. Die stärksten Zuwachsraten werden in den Ballungsräumen der Großstädte unter homo- und bisexuellen Männern registriert. Darüber hinaus werden seit einiger Zeit zunehmend Koinfektionen mit T. pallidum und humanen Immundefizienzviren (HIV) nachgewiesen. Derartige Infektionen können besonders problematisch sein, da die Patienten häufiger an schweren Verlaufsformen der Syphilis erkranken.

ÜbersichtWolfgang Kircher, Peißenberg

Tipps und Tricks, die nicht in der Packungsbeilage stehen

Hinweise für Kunden zur richtigen Handhabung verschiedener Arzneiformen

Die öffentliche Apotheke trägt eine wesentliche Mitverantwortung für die sachgerechte Anwendung der von ihr abgegebenen Arzneimittel. Die pharmazeutische Beratung und Betreuung der Kunden muss daher nicht nur wirkstoffbezogene pharmakologische Aspekte, sondern auch die Methodik des Verabreichens, also die korrekte Anwendungstechnik der jeweils vorliegenden Arzneiform beinhalten. Diese Beratung sollte neben den technologischen Charakteristika der Arzneimittel und den anatomischen Gegebenheiten am Applikationsort auch die sprachlichen, kognitiven und feinmotorischen Fähigkeiten des Patienten berücksichtigen. Liegen beim Patienten entsprechende Einschränkungen vor, ist es Aufgabe der Apotheke, problemlösend zu intervenieren.

Der klinisch-pharmazeutische FallKatrin Große Frericks

Typ-2-Diabetiker mit Alkoholabusus

Am Beispiel eines 53-jährigen alkoholabhängigen Typ-2-Diabetikers mit einer dekompensierten Leberzirrhose werden die Pathophysiologie der Ethanol-bedingten Leberzirrhose sowie therapeutische Aspekte, insbesondere der diuretischen und der sedierenden Therapie, besprochen.

Fragen aus der Praxis

Verwendung von ätherischen Ölen im Kindesalter?

Eukalyptus- oder Basilikumöl soll – auf ein Tuch gespritzt oder auf einer Untertasse auf die Heizung gestellt – bei hustenden Kindern für Erleichterung sorgen. Bislang galt die Verwendung ätherischer Öle im Kindesalter als sehr umstritten. Wie ist der gegenwärtige Kenntnisstand zur Behandlung von banalen Infekten mit ätherischen Ölen?

Referiert & kommentiertAlexandra Hennemann, Stuttgart

Grippe-Impfung

Intradermale Gabe spart Impfstoff

Ein Fünftel der Dosis genügt bei intradermaler Influenza-Impfung für eine vergleichbare oder stärkere Immunisierung als bei der üblichen intramuskulären Gabe.

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Virusgrippe

Neuraminidase-Hemmer zur Prophylaxe?

Wenn eine Virusgrippe auftritt, können sich Personen aus dem nahen Umkreis mit dem Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir schützen. Wann eine Indikation zur Prophylaxe vorliegt, wird in Expertenkreisen noch diskutiert.

Referiert & kommentiertDr. Annette Schlegel, Stuttgart

Neuraminidase-Hemmer

Oseltamivir-resistente Grippe bei Kindern

Gegen Neuraminidase-Hemmer resistente Grippeviren bei Kindern sind wahrscheinlicher als bisher angenommen. Außerdem schieden die in einer Studie mit Oseltamivir (Tamiflu®) behandelten Kinder auch fünf Tage nach Behandlungsbeginn noch Viren aus und kamen damit als Quelle der Virenübertragung in Frage.

Referiert & kommentiertDorothea Schulze, Tübingen

Antioxidanzien

Ist hoch dosiertes Vitamin E schädlich?

Ab einer Dosis von 150 I. E. Vitamin E/Tag wurde in einer Metaanalyse bei Probanden eine erhöhte Gesamtsterblichkeit festgestellt. 19 Studien wurden analysiert, um die Auswirkung verschiedener Vitamin-E-Dosierungen auf die Gesamtsterblichkeit zu erfassen.

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Antidiabetika

Wirkungen der Thiazolidindione aus kardiologischer Sicht

Insulinresistenz als wichtiges Bindeglied zwischen Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulärer Krankheit lässt sich medikamentös gezielt mit Thiazolidindionen behandeln. Viel versprechende Daten weisen auch auf ein kardiovaskulär-protektives Potenzial der Substanzklasse hin.

Referiert & kommentiertsh

Diabetes mellitus Typ 2

Bessere Stoffwechselkontrolle durch patientengesteuerte Insulin-Gabe

Mit einem einfachen Behandlungsschema können Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 ihre Insulin-Zufuhr so kontrollieren, dass die Stoffwechselkontrolle im Vergleich zu einem Arzt-gesteuerten Therapieschema signifikant besser ist bei gleichzeitig niedriger Inzidenz von Hypoglykämien. Dies ergab die AT.LANTUS-Studie mit fast 5 000 Patienten.

Referiert & kommentiertAlexandra Hennemann, Stuttgart

Durchfallerkrankungen

Medizinische Kohle verkürzt die Dauer

Kohletabletten verkürzen die Dauer von unspezifischen Durchfallerkrankungen auf zwei bis drei Tage, wie eine Plazebo-kontrollierte Studie ergab.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Dermatologie

Möglichkeiten zur Narbentherapie

Narben können das physische und psychische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Heute steht eine Vielzahl von therapeutischen Optionen zur Verfügung um Narben unauffälliger zu machen. Dabei ist eine kombinierte Anwendung häufig am erfolgreichsten.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin, Berlin

Silberbeschichtete Harnwegskatheter

Klinische Wirksamkeit und Kosten-Nutzen-Verhältnis

Der Einsatz von Silberhydrogel-beschichteten Harnwegskathetern auf den Intensivstationen einer amerikanischen Universitätsklinik führte zu einem Rückgang der Harnwegsinfektionen um mehr als 50 %. Trotz der höheren Kosten für das Kathetermaterial resultierte selbst bei niedriger Einschätzung der Behandlungskosten für vermiedene Harnwegsinfektionen eine Kosteneinsparung.

Referiert & kommentiertDr. Dietrich Schill, Bad Friedrichshall

Brandverletzungen

Kaltes Wasser umsichtig einsetzen

Die Einsicht, dass Eiswasser nicht zur Kühlung von Brandverletzungen geeignet ist, hat sich inzwischen durchgesetzt. Aber auch die Kühlung mit Leitungswasser muss zurückhaltend erfolgen.

Referiert & kommentiertDr. Dietrich Schill, Bad Friedrichshall

Seltene Nebenwirkung

Malignes neuroleptisches Syndrom

Das maligne neuroleptische Syndrom ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Nebenwirkung der Behandlung mit Neuroleptika. Vom Absetzen des Neuroleptikums abgesehen, kann man es nur symptomatisch behandeln.

Referiert & kommentiertDr. Dietrich Schill, Bad Friedrichshall

Demenz bei Trisomie 21

Zustandsbesserung mit Donepezil

Bei zwei japanischen Patienten mit Trisomie 21 und ausgeprägten kognitiven Funktionsstörungen konnte durch die niedrig dosierte Gabe von Donepezil eine eindrucksvolle Besserung erreicht werden.

Referiert & kommentiertbp

Multiple Sklerose

Neuer oraler Immunmodulator