Genetische Faktoren der Langlebigkeit


Gesundes Leben bis ins hohe Alter – welche Rolle spielen die Gene?

Friederike Flachsbart, Almut Nebel, Susanna Nikolaus und Stefan Schreiber, Kiel

In den Industrienationen steigt die Lebenserwartung des Menschen und mit ihr die Anzahl hochbetagter Personen kontinuierlich. Ursachen hierfür liegen vor allem in einer Verbesserung der medizinischen Versorgung und in gesünderen Ernährungsgewohnheiten. Verschiedene epidemiologische Familien- und Zwillings-Studien haben gezeigt, dass neben den Umwelteinflüssen auch eine genetische Komponente maßgeblich zum multifaktoriellen Phänotyp der Langlebigkeit beiträgt. Untersuchungen an Modellorganismen konnten bereits wichtige Erkenntnisse über die zugrunde liegenden genetischen Mechanismen liefern. So führen Defekte in DNS-Reparatur-Genen durch die Anhäufung von DNS-Schäden zu einer Verkürzung der Lebensspanne. Folglich leisten Mechanismen zum Schutz vor oxidativem Stress und aktive DNS-Reparatur-Funktionen einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Organismen. Weiterhin wurde beobachtet, dass Mutationen in wichtigen Komponenten des Insulin-IGF-1-Signalwegs (IIS; IGF-1 = insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1) eine deutliche Lebensverlängerung bei verschiedenen Modellorganismen bewirken. Da viele Kandidaten-Gene und ihre Signalwege in der Evolution hoch konserviert sind, bieten Befunde aus Modellorganismen interessante Ansatzmöglichkeiten für die Altersforschung beim Menschen, wo bisher erst wenige mit Langlebigkeit assoziierte genetische Varianten beschrieben wurden. Aber auch hier scheint der Phänotyp der Langlebigkeit mit dem Energiestoffwechsel, DNS-Reparatur-Mechanismen und dem IIS in Verbindung zu stehen. Das Kieler Institut für Klinische Molekularbiologie sucht derzeit in einer groß angelegten Studie nach genetischen Varianten, die beim Menschen zu Langlebigkeit und Gesundheit während des Alterungsprozesses prädisponieren.

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