sheinzl@gmail.com

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Aus: „Stufen“ von Hermann Hesse

Seit nunmehr 30 Jahren gibt es die Med. Mo. Pharm. Sie erschien im Jahr 1978 zum ersten Mal. Dr. Wolfgang Wessinger, bis zu seinem frühen Unfalltod 1992 Geschäftsführer der Verlage, hatte die Idee, die in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft erscheinende Medizinische Monatsschrift in eine Medizinische Monatsschrift für Pharmazeuten umzuwandeln. Die Änderung der Approbationsordnung mit Aufnahme des Faches Pharmakologie und die sich ändernden Anforderungen an den Apotheker hatten die Zeit für einen solchen Titel „reif“ werden lassen.

Von Anfang an war ich bei der Med. Mo. Pharm. mit dabei, zunächst als freie Mitarbeiterin und ab dem 1. Oktober 1979 als fest angestellte Redakteurin. Wolfgang Wessinger hatte mich für die MMP in die Verlage geholt. In den ersten Jahren meiner Verlagstätigkeit habe ich neben den Zeitschriften auch noch im Buchbereich gearbeitet, so unter anderem am „Ammon“ und am Medizinisch-Pharmakologischen Kompendium. Bei „Arzneimittel vor, während oder nach der Mahlzeit“ fungierte ich als Übersetzerin, auch am Lexikon der Pharmazie und am Taschenbuch der Krankenhauspharmazie sowie an verschiedenen anderen Projekten arbeitete ich mit.

Ich begleitete viele neue Objekte und Projekte in den Verlagen von Anfang an und entwickelte sie bis zur Eigenständigkeit, bei den Zeitschriften waren dies zum Beispiel die Krankenhauspharmazie, die Arzneimitteltherapie, die Psychopharmakotherapie und das Chemotherapie Journal.

Diese Arbeit war natürlich nur möglich mit einem tollen Team im Haus, mit hervorragenden Autorinnen und Autoren sowie kooperativen Herausgebern und Beiratsmitgliedern, die uns mit ihrer Erfahrung unterstützten. Am wichtigsten sind aber Sie, unsere vielen treuen Leserinnen und Leser, für die wir die Zeitschrift machen. Für alle Unterstützung in guten und in weniger guten Zeiten, für alle Zusammenarbeit danke ich allen von ganzem Herzen.

In den über 28 Jahren meiner Verlagstätigkeit habe ich sehr viel Interessantes und Schönes erlebt. Ich konnte viele großartige Persönlichkeiten aus der Medizin und Pharmazie kennen lernen und mit ihnen zusammen arbeiten. Dabei hatte ich auch immer wieder die Gelegenheit, internationale Kongresse auf höchstem Niveau zu besuchen und mit weltweit führenden Experten als Referenten und Gesprächspartnern in Kontakt zu treten.

Die Med. Mo. Pharm. hat einen hohen inhaltlichen Anspruch, dies ist meines Erachtens aus berufspolitischen Gründen unverzichtbar. Der Beruf des Apothekers ist anspruchsvoll, und dies sollte sich auch in seinen Fachzeitschriften widerspiegeln. Wissenschaftlichkeit, Seriosität und Verständlichkeit schließen sich nicht aus, erfordern allerdings vom Leser eine gewisse Bereitschaft, sich auch mit zunächst schwieriger aussehenden Themen auseinanderzusetzen. Komplexe Sachverhalte lassen sich m. E. nicht nur mit bunten Bildern darstellen. Die richtige Anwendung von Arzneimitteln ist komplex. Es wäre schön, wenn die Med. Mo. Pharm. mit Ihrer Unterstützung auch künftig diesen Anspruch aufrechterhalten könnte.

Ich werde die Verlage zum Ende des Jahres auf eigenen Wunsch verlassen und sage Ihnen deshalb heute als Herausgeberin und Chefredakteurin „Adieu“.

„Auf Wiederlesen“,

Ihre

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der MMP zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber MMP-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren