Wadenkrämpfe – Differenzialdiagnose und Therapie


Gerhard Reichel, Zwickau

Als Wadenkrämpfe werden abrupt auftretende, unwillkürliche, schmerzhafte Kontraktionen eines Teils oder der gesamten Wadenmuskulatur bezeichnet, die sichtbar sind, Sekunden bis Minuten anhalten und danach spontan abklingen. Sie können ohne erkennbare Ursache auftreten und werden dann als gewöhnliche Wadenkrämpfe bezeichnet. Symptomatisch sind sie bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems und bei Muskelerkrankungen vorhanden. Außerdem treten sie bei metabolischen Störungen auf. Die Krämpfe sind dann umfassender, intensiver und länger anhaltendend. Das Crampi-Faszikulation-Myalgie-Syndrom zeigt darüber hinaus Parästhesien und andere Zeichen einer erhöhten Erregungsempfindlichkeit (Hyperexzitabilität) peripherer Nerven. Therapeutisch wird bei häufigem Auftreten und entsprechendem Leidensdruck eine orale Gabe von Chinin und/oder die Behandlung mit Botulinumtoxin A empfohlen. In der Schwangerschaft sind beide Präparate kontraindiziert, hier ist eine probatorische Magnesium-Gabe indiziert.

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