Wadenkrämpfe – Differenzialdiagnose und Therapie
Als Wadenkrämpfe werden abrupt auftretende, unwillkürliche, schmerzhafte Kontraktionen eines Teils oder der gesamten Wadenmuskulatur bezeichnet, die sichtbar sind, Sekunden bis Minuten anhalten und danach spontan abklingen. Sie können ohne erkennbare Ursache auftreten und werden dann als gewöhnliche Wadenkrämpfe bezeichnet. Symptomatisch sind sie bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems und bei Muskelerkrankungen vorhanden. Außerdem treten sie bei metabolischen Störungen auf. Die Krämpfe sind dann umfassender, intensiver und länger anhaltendend. Das Crampi-Faszikulation-Myalgie-Syndrom zeigt darüber hinaus Parästhesien und andere Zeichen einer erhöhten Erregungsempfindlichkeit (Hyperexzitabilität) peripherer Nerven. Therapeutisch wird bei häufigem Auftreten und entsprechendem Leidensdruck eine orale Gabe von Chinin und/oder die Behandlung mit Botulinumtoxin A empfohlen. In der Schwangerschaft sind beide Präparate kontraindiziert, hier ist eine probatorische Magnesium-Gabe indiziert.
English abstract
Muscle cramps – differential diagnosis and therapy
Calf cramps are sudden, involuntary, painful contractions of part of or the entire calf muscle that are visible, persist for seconds to minutes and then spontaneously resolve. They can occur with no identifiable cause, and are then referred to as common calf cramps. They may also be symptoms associated with diseases of the peripheral and central nervous system and muscle diseases. They also occur in association with metabolic disorders. In such cases the cramps are more extensive, intense and persist for longer. Cramp-fasciculation-myalgia syndrome additionally involves paresthesias and other signs of hyperexcitability of peripheral nerves. The recommended treatment for patients with frequent calf cramps causing significant impairment of well-being is oral administration of quinidine and/or botulinum toxin treatment of the calf muscles. During pregnancy both products are contraindicated, while probatory administration of magnesium is indicated.
Sanierung von MRSA-positiven Patienten
Basierend auf der aktuellen Literatur und den Erfahrungen der Autoren, soll dieser Artikel helfen, individuelle, sichere, effektive und erfolgreiche Sanierungsregime für den ambulanten und stationären Bereich zu entwickeln und durchzuführen.
English abstract
Successful decolonisation of MRSA-positive patients
The increasing number of patients colonised or infected with methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) is one of the major clinical and epidemiological problems worldwide. Besides the consistent prevention of further spread of resistant strains, decolonisation of MRSA carriers is crucial to curb the problem. Today, a wide range of highly effective, well-tolerated and relatively cost-effective antiseptics and disinfectants as well as a permanently increasing knowledge about colonization routes and critical points in therapy is available. Nevertheless, the prospects for sustainable decolonisation of carriers has been often evaluated as disappointing, in the past. This shows that a successful, sustainable decolonisation can only succeed if the antiseptic treatment is embedded in a sound overall concept.
This article is meant to assist in finding safe, effective and successful decolonisation regimes for inpatient and outpatient MRSA-carriers based on current literature and authors' experience.
Pharmazeutische Betreuung eines multimorbiden Patienten mit Schwerpunkt chronisch obstruktive …
Die medikamentöse Behandlung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) birgt bei multimorbiden Patienten die Gefahr von Interaktionen, Medikationsfehlern und unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Mithilfe des hier dargestellten Fallbeispiels wird die Arzneimitteltherapie eines COPD-Patienten anhand des SOAP-Schemas erörtert.
English abstract
Pharmaceutical care for a multimorbid patient mainly suffering from chronic abstructive pulmonary disease
In multimorbid patients the medication for COPD is associated with a high risk for drug-drug interactions, medication errors and adverse drug events. This article describes how the drug therapy of a patient with COPD was optimized using SOAP notes.
Fettende, festklebende Schuppen auf nicht entzündeter Kopfhaut von Kindern?
Wenn Eltern bei ihrem Neugeborenen fettige klebrige Schuppen im Bereich der Kopfhaut beobachten, wird häufig die elterliche Diagnose „Gneis“, „Grind“ oder „Schorf“ gestellt. Klinisch zeigen sich oft fettende, festklebende Schuppen. Die Kopfhaut ist nicht entzündet und auch selten gerötet. Was ist differenzialdiagnostisch zu beachten und wie können diese Schuppen therapiert werden?
Arzneistoff-induzierte Immunthrombozytopenie
Symptome und Auslöser
Eine Zerstörung der Blutplättchen kann durch viele Arzneistoffe ausgelöst werden, welche die Bildung von Antikörpern gegen Thrombozyten veranlassen. Bei rechtzeitiger Diagnose lässt sich die Blutungserkrankung meist durch Absetzen des Medikaments beheben.
Akuter ischämischer Schlaganfall
Thrombolyse mit Alteplase in erweitertem Zeitfenster
Die thrombolytische Therapie mit Alteplase bleibt sicher und wirksam, auch wenn sie erst 3 bis 4,5 Stunden nach dem ersten Auftreten der Schlaganfallsymptome eingesetzt wird. Damit eröffnen sich neue Therapiemöglichkeiten für solche Patienten, die nicht im bislang empfohlenen Zeitfenster von 3 Stunden nach Symptombeginn behandelt werden können.
Akuter ischämischer Schlaganfall
ECASS-III-Studie: Alteplase auch bei Gabe nach 3 bis 4,5 Stunden wirksam und sicher
Die ECASS-III-Studie konnte belegen, dass eine intravenöse thrombolytische Therapie mit Alteplase innerhalb eines Zeitfensters von 3 bis 4,5 Stunden nach Einsetzen des ischämischen Schlaganfalls zu besseren Ergebnissen im Vergleich zu einer mit Plazebo behandelten Kontrollgruppe führte. Intrazerebrale Blutungen wurden unter Alteplase häufiger beobachtet als unter Plazebo, die Sterblichkeit war dadurch aber nicht erhöht.
mTOR-Inhibitor
Temsirolimus bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und Mantelzell-Lymphom
Der m-TOR-Inhibitor Temsirolimus (Torisel®) ist in Deutschland seit 19. November 2007 zugelassen für die First-Line-Therapie von Hochrisiko-patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom. Die Ergebnisse einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie zeigten ein signifikant längeres Gesamtüberleben gegenüber der Standardtherapie. Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 traten gegenüber der Standardtherapie signifikant weniger auf. Beim Mantelzell-Lymphom konnte mit Temsirolimus ein signifikant verlängertes progressionsfreies Überleben gezeigt werden.
Glaukomtherapie
Gleiche Wirksamkeit von Latanoprost und Dorzolamid-Timolol-Kombination
In einer Anfang 2008 veröffentlichten Cross-over-Studie mit Glaukom-Patienten wurde die Augeninnendruck-senkende Wirkung von Latanoprost mit einer Dorzolamid-Timolol-Fixkombination verglichen, wobei sich eine Gleichwertigkeit beider Behandlungen ergab.
Immunglobulin-Therapie
Neues 10%iges Immunglobulin-Präparat mit Lagerfähigkeit bei Raumtemperatur
In zwei zulassungsrelevanten Studien mit einem neuen intravenös applizierbaren 10%igen Immunglobulin-Präparat (Privigen®) konnte die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit sowohl bei Patienten mit einem primären Immundefekt als auch einer Immunthrombozytopenie gezeigt werden.
Psoriasis vulgaris
FUTURE – Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Fumarsäureestern in der Langzeittherapie
Seit 1995 sind Fumarsäureester (Fumaderm®) in Deutschland für die Therapie der schweren Psoriasis vulgaris zugelassen. In der S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris wird das Nutzen-Risiko-Profil von Fumarsäureestern als positiv bewertet. Bestätigt wird diese Bewertung nun durch die Ergebnisse von FUTURE – der größten retrospektiven Datenerhebung zur Wirksamkeit und Sicherheit von Fumarsäureestern in der Langzeittherapie. Vorgestellt wurden die Ergebnisse bei einem Mittagsseminar, veranstaltet von Biogen Idec, im Rahmen der 21. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie im Juli 2008.
Analgesie und Insomnie
Teufelskreis von Schmerz und Schlaf durchbrechen
Eine immer noch unterschätzte – und nicht ausreichend erforschte – Beziehung besteht zwischen Schmerz und Schlaf. Welche Kenntnisse diesbezüglich vorhanden sind, und wie sie praktisch für den Patienten nutzbar zu machen sind diskutierten Fachärzte im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses 2008 im Oktober in Berlin.