Schwerhörigkeit im Alter


Ursachen und Behandlung

Michael Reiß, Radebeul, und Gilfe Reiß, Dresden

Obwohl viele Menschen im Alter noch ein gutes Hörvermögen haben, nimmt die Schwerhörigkeit im Alter immer mehr zu. Es existiert eine ganze Reihe pathophysiologischer Prozesse, die zu altersbedingten­ funktionellen Veränderungen führen. Die Altersschwerhörigkeit wird durch eine Innenohrschädigung vor allem im Bereich der Basalwindung der Kochlea bedingt. Die Faktoren umfassen­ neben physiologischen Alterungsprozessen endogene und exogene Ursachen. Die häufigste­ Form der Schwerhörigkeit im Alter ist nicht auf physiologische Alterungsprozesse, sondern vielmehr­ auf ein komplexes Schädigungsmuster der Sinneszellen zurückzuführen. Zu den wichtigsten­ exogenen­ Faktoren werden in Industrieländern Lärm und Überernährung gezählt. Hypoxie/Ischämie, Radikalbildung und oxidativer Stress, apoptotischer und nekrotischer Zelltod von Haarzellen und Spiralganglien sowie vererbte und erworbene Mutationen der mitochondrialen DNS werden als Auslöser der Altersschwerhörigkeit diskutiert.
Die Therapie besteht in einer möglichst frühzeitigen und beidseitigen Versorgung mit Hörgeräten, um die Kommunikation zu verbessern und die Hörbahn mit akustischen Signalen zu versorgen. Weiterhin werden verschiedene pharmakologische Behandlungsstrategien diskutiert. Vor allem um einen Schaden durch oxidativen Stress zu vermeiden oder zu mindern, kommt die Gabe von Antioxidanzien oder eine Kalorienreduzierung in Betracht. Ein weiterer Ansatz könnte die Überexpression oder die Modulation der Superoxiddismutase 2 (SOD2) in der Kochlea sein. Die Haarzellregeneration bietet in der Zukunft eine Möglichkeit zur Behandlung der Altersschwerhörigkeit.

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