Die chronische eitrige Otitis


Ursachen, Diagnostik und Therapie

Michael Reiß, Radebeul, und Gilfe Reiß, Dresden

Die chronische Otitis media ist durch eine bleibende Trommelfellperforation, die sich nicht spontan verschließt, und eine entzündliche Reaktion der Schleimhaut oder Mukositis im Mittelohrbereich charakterisiert. Man unterscheidet zwei Verlaufsformen der chronischen Otitis media: die chronische Schleimhauteiterung und Knocheneiterung (Cholesteatom). Die chronische Schleimhauteiterung (chronische mesotympanale Otitis media) ist oft mit einer Sekretion in den äußeren Gehörgang vergesellschaftet (Otorrhö). Die Ohren können aber auch „trocken“ sein. Andere häufige, aber nicht obligate Symptome sind Hörstörungen, Tinnitus, Ohrenschmerzen oder -druck. Obwohl allgemein angenommen wird, dass genetisch bedingte, mikrobielle und immunologische Faktoren sowie auch Besonderheiten der Eustachi-Tube in der Pathogenese der chronischen Schleimhauteiterung involviert sind, sind noch viele Aspekte unklar. Die Ohrmikroskopie zeigt eine Perforation im Bereich des Trommelfells. Weitere diagnostische Methoden sind die Audiometrie, die Gleichgewichtsprüfung, radiologische (hochauflösende Computertomographie) und mikrobiologische Untersuchungen. Die kausale Therapie der chronischen Schleimhauteiterung ist die Operation (Tympanoplastik, d. h. Verschluss der Trommelfellperforation und – falls erforderlich – die Rekonstruktion der Gehörknöchelchenkette) und nicht die konservative antimikrobielle Behandlung.

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