Der akute Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Hebung ist ein kardialer Notfall mit hoher Frühsterblichkeit. In der letzten Dekade hat sich jedoch die Prognose von Patienten mit akutem Myokardinfarkt vor allem durch die Weiterentwicklung perkutan-interventioneller Techniken und der medikamentösen Therapie deutlich verbessert. Die direkte kathetergestützte Wiedereröffnung des Infarktgefäßes („direkte PCI“) ist zurzeit der Goldstandard in der Infarktbehandlung, sofern sie innerhalb von zwei Stunden nach dem ersten medizinischen Kontakt durchgeführt werden kann. Dies stellt hohe Anforderungen an die Logistik von Rettungsdiensten und den versorgenden Krankenhäusern. Die Auswahl einer geeigneten Therapie zur Hemmung der Thrombozytenfunktion (Acetylsalicylsäure, Adenosindiphosphat[P2Y12]- und Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptor-Inhibitoren) und die Auswahl der antithrombotischen Medikation (Heparine, direkte Thrombininhibitoren) ist aufgrund der großen Anzahl der zur Verfügung stehenden Substanzen eine ebenso große Herausforderung: sie erfordert eine detaillierte Kenntnis der Studienlage, der Leitlinien sowie der jeweiligen Patientencharakteristika.