Nährstoffsupplemente – Möglichkeiten und Grenzen


Teil 6: Sicherheit und mögliche Risiken

Alexander Ströhle und Andreas Hahn, Hannover

Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes sind bei Nährstoffen Grenzwerte für eine langfristig sichere Zufuhr zu definieren. Hierbei sind drei toxikologische Kenngrößen von Bedeutung: Lowest observed adverse effect level (LOAEL), No observed adverse effect level (NOAEL) und Tolerable level of upper intake (UL). Liegt die Zufuhr eines Stoffs im Bereich des UL, so ist die Aufnahme langfristig gesundheitlich unbedenklich. Ausgehend vom UL-Wert können im Prinzip sichere Höchstmengen für Nährstoffe in Supplementen abgeleitet werden. Insgesamt sind Vitamine – mit Ausnahme von Vitamin A – eine vergleichsweise sichere Gruppe von Naturstoffen. Nur bei Mengen, die weit über den etablierten Zufuhrempfehlungen liegen, ist mit gesundheitlich unerwünschten Effekten zu rechnen. Im Gegensatz dazu weisen Mineralstoffe, und speziell Spurenelemente, ein geringes Toleranzfenster auf. Dies wird am Beispiel des Spurenelements Selen deutlich. Während die zur Prävention schwerer Selenmangelerkrankungen (Keshan-Krankheit) erforderliche Selenkonzentration des Plasmas bei >0,25 µmol/l (>20 µg/l) liegt, ist das Krebsrisiko bei einer Selenkonzentration von 1,5 µmol/l Plasma (120 µg/l) minimiert. Erste Anzeichen selenbedingter Funktionsstörungen (Haarverlust, Dermatitis) sind bei einem Selenspiegel von >250 µg/l zu beobachten.

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