Dr. Tanja Saußele, Stuttgart
Stimulanzien wie Coffein werden häufig eingenommen, um kognitive Leistungen in Zeiten von Erschöpfung oder längeren Wachphasen aufrechtzuerhalten. Italienische Wissenschaftler haben nun in einer umfangreichen Literaturrecherche die kurz- und langfristigen Effekte von Kakaogenuss auf kognitive Leistungen wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis zusammengetragen. Der tägliche Genuss eines kakaohaltigen Getränks mit einem mittleren oder hohen Flavanolgehalt (520 oder 993 mg Flavanole) über acht Wochen verbesserte die kongnitiven Leistungen bei Älteren, sowohl mit als auch ohne moderate kognitive Beeinträchtigung. Bei jüngeren Probanden wurden nach einem Monat Kakaogenuss zwar Veränderungen bei der Sauerstoffversorgung bestimmter Hirnareale beobachtet, diese hatten aber keine Auswirkungen auf die kognitiven Leistungen.
Anders war dies hingegen in Studien bei einer einmaligen Gabe einer Kakaozubereitung mit einem mittleren oder hohen Flavanolgehalt. Hier verbesserte sich bei jungen Probanden (18–35 Jahre) die kognitive Leistung (visuelle Informationsverarbeitung, Reaktionszeit). Bei älteren Erwachsenen konnte in einer anderen Studie kein Effekt auf die kognitiven Leistungen festgestellt werden. In weiteren Studien konnte nach der Einnahme von Kakaoflavanolen, die hauptsächlich aus Catechin und Epicatechin bestehen, eine erhöhte periphere und zentrale Durchblutung festgestellt werden.
Der langfristige Kakaogenuss könnte zur Aufrechterhaltung der kognitiven Leistung und Verbesserung der Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung beitragen; besonders bei Personen, die einem hohen Risiko für die Entwicklung kognitiver Beeinträchtigungen ausgesetzt sind. Der akute Konsum von Kakaoflavanolen kann die Gedächtnisleistung, besonders bei Erschöpfung oder zu wenig Schlaf, verbessern.
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