EditorialDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Würden Sie mir Ihr Herz schenken?

ÜbersichtStefanie Förderreuther, München

Der „Hirntod“ als Todeszeichen

Der irreversible Hirnfunktionsausfall: Konzept, Historie und Feststellung

Medizinisch betrachtet ist der Tod des Gehirns als ein Organ die Folge einer schwerwiegenden Hirnschädigung. Der Begriff „Hirntod“ ist definiert als irreversibler Ausfall der Gesamtfunktion von Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm, wobei gleichzeitig durch künstliche Beatmung die Herz- und Kreislauffunktion aufrechterhalten werden. Um nicht zu suggerieren, dass beim „Hirntod“ lediglich ein Organ ausgefallen ist, sollte der Begriff irreversibler Hirnfunktionsausfall (IHA) verwendet und zugleich klargestellt werden, dass es sich bei festgestelltem IHA um ein sicheres Todeszeichen handelt.

FlaggeEnglish abstract

The irreversible loss of brain function: concept, history and the diagnosing procedure

Brain death is defined as irreversible loss of all functions of the cerebrum, the brainstem and the cerebellum under continuous intensive care with artificial ventilation and support of cardiac and circulatory functions. That is why classical signs of death like death spots or rigor mortis are missing. From the medical point of view brain death can be caused by any very severe lesion of the brain. If the lesion is severe enough to cause an uncontrollable increase of intracranial pressure, finally the perfusion of the brain will break down. Brain death is not just the failure of an organ. Due to the prominent importance of the brain in controlling the human organism as a whole, the determination of brain death is the pronouncement of legal death. This article summarizes the medical context of the development of irreversible loss of brain functions, illustrates the history of brain death as a sign of death and introduces the formal procedure of diagnosing brain death in Germany. Finally the justification for brain death as a sign of death is given.

ÜbersichtAxel Rahmel, Frankfurt am Main

Vom Spender zum Empfänger

Die Abläufe von der Explantation bis zur Transplantation

Sie kann Leben retten und die Lebensqualität entscheidend verbessern: eine Organspende. Um einem Patienten auf der Warteliste helfen zu können, ist die Zusammenarbeit vieler Partner und Institutionen gefragt. Wie läuft der Organspende-Prozess ab und welche Schritte sind nötig, bis ein Organ beim Empfänger ankommt?

FlaggeEnglish abstract

From the organ donor to the organ recipient – the procedure between explantation and implantation

Organ donation can save lives and substantially improve quality of life. To be able to help patients who are in need for an organ transplantation, a lot of partners and institutions work in close cooperation. What is the workflow of this process and which steps are necessary until an organ reaches its recipient?

ÜbersichtSeverin Lempp und Vedat Schwenger, Stuttgart

Die neue Niere erhalten

Immunsuppressive Therapie nach Nierentransplantation

Bei nierentransplantierten Patienten zeigt sich im Gegensatz zu Patienten mit den anderen Nierenersatzverfahren Peritonealdialyse oder Hämodialyse eine höhere Lebenserwartung und -qualität. Vor allem junge Patienten mit terminaler Nierenerkrankung profitieren von der Nierentransplantation, während bei Patienten ab der 6./7. Lebensdekade weniger die höhere Lebenserwartung als vielmehr die Steigerung der Lebensqualität im Vordergrund steht [13]. Die Weiterentwicklung der immunsuppressiven Therapie in den letzten Jahrzehnten ist für diese Erfolge ein entscheidender Faktor.

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Immunosuppressive therapy following renal transplantation

Kidney allograft recipients have a higher life expectancy and quality of life compared to patients treated with other renal replacement methods like peritoneal dialysis or hemodialysis. Therefore especially young patients with endstage renal disease benefit from a kidney transplantation. For patients over 60 years of age, the higher life expectancy is of particular importance. The development of immunosuppressive therapy during the last decades is a crucial factor for this success.

Klinische PharmazieDaniela Stelzer, München

Probleme bei der Einstellung des Tacrolimus-Spiegels

Arzneimittelinteraktion unter immunsuppressiver Therapie

Ein 66-jähriger Patient erhält nach Nierentransplantation eine immunsuppressive Therapie mit Tacrolimus, Mycophenolsäure und Prednisolon. Nach erfolgreicher Einstellung der Immunsuppression wird bei dem Patienten eine Aspergillen-Pneumonie festgestellt, die mit dem Azol-Antimykotikum Voriconazol behandelt wird. Bereits kurze Zeit nach Ansetzen des Antimykotikums präsentiert sich der Patient mit zentralnervösen Symptomen, die auf eine Erhöhung des Tacrolimus-Spiegels zurückzuführen sind. Durch Dosisanpassung und engmaschiges Monitoring der Spiegel von Azol-Antimykotikum und Immunsppressivum konnten sowohl die Pilz-Pneumonie als auch die aufgetretenen Nebenwirkungen behandelt werden.

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Toxic plasma trough levels of tacrolimus

A 66 year old patient is treated with tacrolimus, mycophenolate mofetil and prednisolone as an immunosuppressive therapy following renal transplantation. After the successful adjustment of the immunosuppression, the patient is diagnosed with Aspergillus pneumonia which is treated with the azole antimycotic voriconazole. Two days later the patient develops central nervous symptoms, which are caused by an increase of tacrolimus plasma trough levels. By dose adjustment and close monitoring of immunosuppressant levels the patient’s central nervous adverse effects and the fungal pneumonia could be treated successfully.

ÜbersichtLudger Klimek und Annette Sperl, Wiesbaden

Antibiotika-Allergien

Was ist wichtig für die Beratungspraxis in der Apotheke?

Antibiotikaallergien gehören zu den häufigsten Arzneimittelnebenwirkungen. Sie sind daher auch für die Beratungspraxis in der Apotheke von großer Bedeutung. Nichtallergische Arzneimittelunverträglichkeiten sind jedoch ebenfalls sehr häufig und ohne eine eingehende Diagnostik oft nicht von allergischen Reaktionen zu unterscheiden. In vielen Fällen werden jedoch vor allem anamnestische Angaben des Patienten berücksichtigt und die Diagnostik unterbleibt. Das kann zur Folge haben, dass die Diagnose Antibiotika-Allergie zu häufig gestellt wird und dem Patienten somit wirksame Medikamente vorenthalten werden, der Patient deren Einnahme verweigert oder Reserveantibiotika unnötigerweise eingesetzt werden.

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Antibiotic allergies - what advisory pharmacists should know

Antibiotic allergies are among the most common drug side effects and therefore are of great significance for advisory pharmacists. However, also non-allergic drug incompatibilities are very common and can not be differentiated from allergic reactions without extensive diagnostics. Nevertheless, in many cases primarily the patient’s medical history is taken into account whilst diagnostics remains undone. This may result in overdiagnosis of antibiotic allergies and thus in depriving the patients from effective medication, the patient’s refusal to take it or unnecessary use of reserve antibiotics.

BerichtPeter Stiefelhagen, Hachenburg

Innere Medizin: ein Update

Bericht von der 123. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Mannheim

Die Fortschritte in der Medizin erfordern eine ständige Aktualisierung des Wissens. Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) wurde wiederum ein umfassender Überblick über neue Entwicklungen im gesamten Fachgebiet der inneren Medizin geboten.

Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl b. Wien - Mit einem Kommentar von Prof. Dr. Martin Smollich, Rheine

Akuter Myokardinfarkt

Nichtsteroidale Antirheumatika während eines akuten Atemwegsinfekts erhöhen das Risiko für …

Die Anwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) erhöht ebenso wie ein akuter Atemwegsinfekt selbst das Risiko, einen akuten Myokardinfarkt zu erleiden. Welchen Einfluss die Einnahme von NSAR während eines akuten Atemwegsinfekts hat, sollte anhand einer retrospektiven Studie mittels Daten taiwanesischer Patienten ermittelt werden.

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Palliativmedizin

Bei Delir am Lebensende Antipsychotika vermeiden!

Eine sorgfältig durchgeführte, randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie schließt eine Evidenzlücke und kommt zu einem unerwarteten, aber eindeutigen Ergebnis: Risperidon und Haloperidol sollten bei Palliativpatienten zur Behandlung belastender Delir-Symptome nicht eingesetzt werden, denn dadurch verschlimmern sich die Symptome, die behandelt werden sollen. Damit hat diese Studie das Potenzial, die derzeitige gängige Praxis zu ändern.

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Gehirnerschütterung

Wie lange sollten Kinder Ruhe halten?

Obwohl Gehirnerschütterungen bei Kindern und Jugendlichen häufig vorkommen, beruhen die Empfehlungen zur Unterstützung der Heilung auf Expertenkonsens. Welche Maßnahmen über welche Zeit nützlich sind, ist nicht durch methodisch hochwertige randomisierte Studien belegt. Eine medikamentöse Behandlung gibt es nicht. Eine aktuelle kanadische Beobachtungsstudie widerspricht nun den gängigen Empfehlungen, dass Kinder und Jugendliche so lange körperlich komplett pausieren sollten, bis sie keinerlei Symptome mehr haben.

Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Besser denken mit Kakao