Dr. Jasmine Thibaut, Stuttgart

Foto: Dorothee Rietz

Psychische Störungen haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Sie gehören zu den größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit in Europa [4]. Jährlich sind mindestens 25 % der Bevölkerung betroffen [4]. In Deutschland entspricht dies etwa 17,8 Millionen Erwachsenen [3]. Auch die Zahl der Ausfalltage im Beruf aufgrund von psychischen Erkrankungen steigt seit Jahren. Laut einer aktuellen Auswertung der DAK machen psychische Erkrankungen 16,7 % aller Ausfalltage aus und stehen nach Rückenerkrankungen an zweiter Stelle [2]. Neben psychotherapeutischen Interventionen spielt die medikamentöse Behandlung eine wichtige Rolle. Auch hier zeigt sich die Entwicklung deutlich: Allein die Anzahl an Verordnungen für Antidepressiva hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt [1].

In der öffentlichen Apotheke sehen wir Kunden mit psychischen Erkrankungen sehr häufig. Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Krankheitsbildern auszukennen. Doch erkennt man Patienten mit psychischen Erkrankungen an der Verordnung? Was ist mit einem Kunden, der in der Apotheke ein Lamotrigin-Rezept einlöst? Handelt es sich hier um einen Epileptiker oder um einen Patienten, der das Arzneimittel als Stimmungsstabilisierung bei zum Beipiel bipolaren affektiven Störungen oder off Label bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen erhält? Wie sieht es im umgekehrten Fall aus? Ein Kunde kommt mit einer Verordnung über Amitriptylin oder Fluoxetin in die Apotheke. Handelt es sich hier definitiv um einen Patienten mit einer psychischen Erkrankung? Für die Beratung der Kunden ist die Kenntnis der Indikationen der verschiedenen Arzneimittelgruppen unerlässlich. Was verbirgt sich aber hinter bestimmten Diagnosen wie Borderline-Persönlichkeitsstörungen und wie werden diese behandelt? In dieser MMP-Ausgabe ab S. 206 bringen wir Sie auf den aktuellen Stand und informieren Sie über die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.

Und wie sieht es aus, wenn Patienten nicht auf „Standard“-Arzneimittel ansprechen? Was gibt es dann für Alternativen? Ab Seite 221 bekommen Sie einen Überblick zu den neuesten Behandlungsansätzen bei chronischer Depression und assoziierten Störungen, die auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) vorgestellt wurden.

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