Eine besondere Herausforderung


Dr. Tanja Saußele, Stuttgart

Foto: Ferdinando Iannone

„Nehmen Sie das Antibiotikum solange, bis die Packung leer ist“. Diese Faustregel ist längst überholt. Dennoch werden solche Empfehlungen leider immer noch viel zu häufig ausgesprochen.

Bei zahlreichen bakteriellen Infektionen ist eine kürzere Einnahmedauer als bislang üblich wirksam. Eine kürzere Einnahmezeit senkt nicht nur das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Kosten, sondern führt auch zu weniger Antibiotikaresistenzen.

Hier gilt es, die Patienten kompetent zu beraten, denn fast 60 % aller verschriebenen Antibiotika werden im ambulanten hausärztlichen Bereich verordnet [1].

Ein prominentes Beispiel ist die antibiotische Behandlung der ambulant erworbenen Pneumonie, einer Lungenentzündung, die sich Patienten außerhalb des Krankenhauses zuziehen. Hier ist bei einer leichten Form ohne Begleiterkrankungen eine orale Amoxicillin-Einnahme über einen Zeitraum von fünf bis maximal sieben Tage Therapie der Wahl. Selbst bei Patienten mit Vorerkrankungen, die zusätzlich einen Beta-Lactamase-Inhibitor bekommen, um Wirksamkeit gegen Enterobakterien zu erzielen, soll die Therapie nur fünf bis maximal sieben Tage lang erfolgen. Erst bei einer mittelschweren Pneumonie werden die Patienten ins Krankenhaus eingewiesen und erhalten eine intravenöse Antibiose. Bei einer leichten Pneumonie erfolgt die Behandlung also ambulant.

Wie eine Lungenentzündung diagnostiziert wird und wie genau eine rationale Antibiotikatherapie aussieht, erfahren Sie in der Übersicht zur ambulant erworbenen Pneumonie ab Seite 168.

Eine ambulant erworbene Lungenentzündung kann aber nicht nur bakteriell, sondern auch viral bedingt sein. So gehört die Lungenentzündung zu einer gefürchteten Komplikation der Influenza oder auch von COVID-19 („coronavirus disease 2019“), wie Dr. Eckle, Doehn und Stegemann im Patientenfall schildern.

Auch in dieser schwierigen und besonderen Zeit benötigen Patienten unsere kompetente Beratung. Wir freuen uns deshalb sehr, Ihnen nach wie vor spannende Fortbildungsthemen im Heft und auch online sowie unsere Webinare anbieten zu können.

Nehmen Sie diese Herausforderung an und passen Sie gut auf sich auf!

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