Das Ziel nicht verfehlen!


Dr. Tanja Saußele

Foto: Ferdinando Iannone

Vor mehr als zwanzig Jahren begann mit der Zulassung des monoklonalen Antikörpers Rituximab für die Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms das Zeitalter der zielgerichteten Krebstherapie.

Mittlerweile sind in Deutschland zahlreiche Arzneistoffe zur Behandlung bei den verschiedensten Tumorentitäten zugelassen, von Brust- über Lungen-, Magen-, Nieren-, bis hin zum Kolonkarzinom oder verschiedenen hämatologischen Tumoren. Diese zielgerichteten Wirkstoffe, als Teil einer personalisierten Arzneimitteltherapie, richten sich gegen verschiedene Liganden, Rezeptoren sowie Signalwege in den Krebszellen und beeinflussen sowohl das Tumorwachstum als auch die Angiogenese.

Nach einer Auswertung des DAPI (Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V.) waren vor drei Jahren mehr als 30 Proteinkinaseinhibitoren und mit Thalidomid, Pomalidomid und Lenalidomid drei neue Vertreter der Immunsuppressiva in der oralen Tumortherapie auf dem deutschen Markt. Hinzu kommen zum Beispiel Inhibitoren des PARP-Enzyms, des Hedgehog-Signalwegs und des Bcl-2-Proteins. Unter diesen neuen Tumortherapeutika sind mehr als die Hälfte oral anwendbar. Diese sogenannten Small molecule inhibitors (SMI) spielen somit in der öffentlichen Apotheke eine immer größere Rolle.

Viele von uns denken hierbei wahrscheinlich in erster Linie an Wirkstoffe mit Namen, die man sich nur schwer oder auch gar nicht merken kann sowie an besonders hochpreisige Arzneimittel. Diese SMI sind aber weitaus mehr: ganz gezielt wirksame Arzneistoffe, die häufig klinisch-pharmakologischen Besonderheiten unterliegen.

Lassen Sie sich darauf ein und machen sich bewusst, was es bedeuten kann, wenn ein Patient unter einer Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer einen Protonenpumpenhemmer einnimmt oder diesen nicht nach, sondern vor dem Frühstück schluckt. Professor Lipp hat in seinem Beitrag Wechselwirkungen mit oralen Tumortherapeutika ab Seite 340 eine hervorragende Übersicht mit zahlreichen Tabellen geschaffen, die uns für die gezielte Beratung der Patienten einen schnellen Überblick verschafft. So wird das Ziel einer wirksamen Therapie durch Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen oder Nahrungsmitteln nicht verfehlt.

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