Seite 337
EditorialDr. Tanja Saußele

Das Ziel nicht verfehlen!

Seite 340 - 351
ÜbersichtHans-Peter Lipp, Tübingen

Wechselwirkungen mit oralen Tumortherapeutika

Ein Update mit dem Fokus auf niedermolekulare, zielgerichtet wirksame Inhibitoren

Wechselwirkungen mit oralen niedermolekularen, zielgerichtet wirksamen Tumortherapeutika (small molecule inhibitors [SMI]) basieren häufig auf Komedikationen mit Arzneimitteln, die den Magen-pH-Wert erhöhen, positiven oder negativen Nahrungseffekten oder Begleittherapien mit potenten Cytochrom-P450-3A-Induktoren und -Inhibitoren. Darüber hinaus gewinnen Wechselwirkungen über Efflux- und Influx-Transporter zunehmend an Bedeutung. Insbesondere bei Vertretern, die einem hohen First-Pass-Effekt unterliegen, kann selbst bei moderaten Induktoren und Inhibitoren die klinisch-pharmakokinetische Veränderung beträchtlich sein. Einige SMI (z. B. Antiandrogene) sind selbst Auslöser für relevante Arzneimittelwechselwirkungen, wobei generell kein Substanzklasseneffekt vorausgesetzt werden darf.

FlaggeEnglish abstract

Drug interactions with oral anticancer drugs. An update focussing targeted small molecule inhibitors (SMI)

Relevant drug-drug-interactions (DDI) involving targeted small molecular inhibitors (SMI) are primarily based on comedication with gastric acid suppressing therapeutics, positive or negative food effects or coadministration of cytochrome P450 3A-inducing or inhibiting agents. In addition, the role of efflux- and influx transporters in DDI is of growing importance. In particular, the clinical pharmacokinetics of SMI which are subject to an extended first pass effect following oral administration can be deeply affected even by moderate inhibitors as well as inducers. Some congeners (e.g. antiandrogens) can cause clinically relevant DDI by themselves, however, different effects within this class of substances have to be kept in mind.

Seite 352
Dr. Larissa Tetsch, Maisach

Bücherforum

Arzneistoffe aus der belebten Natur

Seite 355 - 360
ÜbersichtMartin Gschnell und Christian Volberg, Marburg

Die Elektrochemotherapie in der Tumortherapie

Palliative Symptomkontrolle bei inoperablen Tumoren

Die Elektrochemotherapie (ECT) eignet sich vor allem für die Behandlung inoperabler Primärtumoren oder Metastasen der Haut, wobei es oftmals um eine Symptomkontrolle in palliativer Intention geht. Das verabreichte Chemotherapeutikum, Bleomycin oder Cisplatin, wird durch das Verfahren der Elektroporation deutlich in seiner Wirkung verstärkt und erzeugt dadurch geringere systemische Nebenwirkungen. Je nach Anzahl und Ausdehnung der Tumoren kann die ECT in Lokal-, Regional-, oder Vollnarkose durchgeführt werden. In welchen Fällen dieses Verfahren angewendet werden kann, wie es funktioniert und welche Behandlungsergebnisse erzielt werden können, soll in diesem Artikel vorgestellt werden.

FlaggeEnglish abstract

Electrochemotherapy in tumor therapy

Roughly 5 to 10 % of patients in a palliative situation suffer from exulcerating wounds due to a tumor, which often bleed, are painful or smell unpleasantly. Electrochemotherapy (ECT) is a symptom control method for inoperable or exulcerating cutaneous metastases or skin cancer. With the help of electroporation, an enhancement of the efficacy of the administered chemotherapeutic agent, bleomycin or cisplatin, is achieved, leading to a local reduction of the metastases and thereby a low impact on the systemic health. A feared side effect of bleomycin is pulmonary fibrosis. Therefore, high oxygen supply should be avoided when applying the medication. The procedure is based on the ESOPE protocol, and the choice of chemotherapy drug, as well as the form of anesthesia, depend on the size and extent of the metastases or tumor. The overall response rate is very good according to studies conducted up to date. Complete remission can be achieved in up to 78 % of patients, with sarcomas appearing to respond best to the therapy.

Seite 361 - 364
BerichtMichael Koczorek, Bremen

Aktuelles vom ersten virtuellen Rheumakongress

Der Europäische Rheumakongress – im Mai 2020 veranstaltet von der European League Against Rheumatism (EULAR) – stand auch im Zeichen von COVID-19: Die Pandemie führte einerseits dazu, dass der Kongress erstmals virtuell als „eCongress“ ausgerichtet wurde, statt wie geplant in Frankfurt. Andererseits waren die Corona-Krise und mögliche Folgen für Patienten mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen ein wichtiges Thema.

Seite 361 - 364
Seite 365 - 369
Fragen aus der Praxis

Webinar „Management des Typ-2-Diabetes mellitus“

Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar

Am 21. April 2020 fand das MMP-Webinar „Management des Typ-2-Diabetes mellitus“ mit Prof. Dr. Stephan Jacob statt. Der Diabetologe hat zahlreiche praxisrelevante Fragen der Zuschauer beantwortet. Lesen Sie hier die Antworten.

Seite 370 - 375
Referiert & kommentiertDr. med. Marianne Schoppmeyer, Nordhorn

Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch

Früher Entzug und vorbeugende Therapie erhöhen die Heilungschancen

Mit einem Kommentar von Priv-Doz. Dr. Charly Gaul, Königstein im Taunus
In Deutschland sind 0,7 bis 1 % der Bevölkerung, also mindestens eine halbe Million Menschen, von Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch betroffen. Evidenzbasierte Empfehlungen zur Therapie und Prävention sind daher von großer Bedeutung. Die vorliegende Studie zeigt, dass ein Arzneimittelentzug mit einem gleichzeitigen Beginn der präventiven Medikation die besten therapeutischen Ergebnisse erzielt.

Seite 370 - 375
Referiert & kommentiertAnna Müller-Schöll, Berlin

Mikronährstoffanalyse

Quantifizierung fettlöslicher Mikronährstoffe durch Dried-Blood-Spot-Analyse

Die Nutzung von Dried-Blood-Spot-Karten ermöglicht die minimalinvasive Messung von endogenen und exogenen Analyten in Kapillarblut aus der Fingerbeere. In einer neuen Studie wurde nun eine Methode zur Quantifizierung von acht fettlöslichen Mikronährstoffen in getrocknetem Kapillarblut entwickelt.

Seite 370 - 375
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Lynch-Syndrom

Weniger Kolonkarzinome mit ASS

Mit einem Kommentar von Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Rauch, Greifswald
Langzeitergebnisse der CAPP2-Studie mit über 800 Patienten mit Lynch-Syndrom haben nun den protektiven Effekt einer täglichen Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) auf die Entstehung von Dickdarmkrebs bestätigt.

Seite 370 - 375
Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Wussten Sie schon …?

SARS-CoV-2 kann das Nervensystem angreifen

Mit einem Kommentar des Autors
Bei 2 bis 8 % aller Patienten, die wegen einer COVID-19-Infektion stationär behandelt werden, kommt es zu neurologischen Manifestationen. Klinisch bedeutsam ist die erhöhte Rate an Schlaganfällen.