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EditorialDr. Jasmine Naun, Stuttgart

Auf dem Weg zur richtigen Identität

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ÜbersichtKathrin H. Popp und Günter K. Stalla, München

Geschlechtsdysphorie

Unter Geschlechtsdysphorie versteht man eine Diskrepanz zwischen der bestehenden
Geschlechtsidentität und dem zugewiesenen Geburtsgeschlecht. Man schätzt, dass weltweit
etwa 25 Millionen transidente Menschen leben. Bei diesen Personen besteht der Wunsch, als Angehöriger des anderen (anatomischen) Geschlechts zu leben und anerkannt zu werden. Eine physische Angleichung kann durch eine Hormontherapie und/oder eine geschlechtsangleichende Operation teilweise erfolgen.
Die endokrinologischen Therapieverfahren orientieren sich an der Hormonsubstitutionstherapie bei Hypogonadismus in der Allgemeinbevölkerung. Bei einer verantwortungsvollen Therapie sind ernstzunehmende Nebenwirkungen selten.

FlaggeEnglish abstract

Gender dysphoria

Gender dysphoria is the phenomenon of people who have a discrepancy between their existing gender identity and their assigned birth sex. It is estimated that there are about 25 million transgender people worldwide. These people have a desire to live and be recognized as a member of the opposite (anatomical) gender. Physical assimilation can be partially accomplished through hormone therapy or gender reassignment surgery.

Endocrinological therapy procedures are based on hormone replacement therapy for hypogonadism in the general population. With responsible therapy, serious side effects are rare.

Seite 11 - 18
ÜbersichtDirk Keiner und Henning Gockel, Weimar

Vorhofflimmern im Alter

Strategien und Herausforderungen interdisziplinär meistern

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität verbunden. Die Patientenzahlen steigen. Vor allem bei älteren, komorbiden Patienten in einem polypharmazeutischen Umfeld erfordert das Krankheitsmanagement eine multidisziplinäre Zusammenarbeit. Zudem sollten geschlechterspezifische Unterschiede beachtet werden. Die neue ESC-Leitlinie bietet Hilfestellungen für den Alltag.

FlaggeEnglish abstract

Atrial fibrillation – the cardiac "epidemic" in old age

Atrial fibrillation as the most frequent arrhythmia is associated with significant morbidity and mortality. The impact of increasing numbers of elderly patients on the public health system is significant. The multidisciplinary challenges in disease management for these patients especially with comorbidities and polymedication are huge. The new ESC guideline also focuses on gender-specific differences that should be taken into account in everyday life.

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Aus der UniversitätKaren Hilss, Paula Mumber und Niels Eckstein, Pirmasens

Angewandte Pharmazie

Studiengang an der Hochschule Kaiserslautern

Der Standort Pirmasens der Hochschule Kaiserslautern ist mit rund 700 Studierenden der kleinste Standort der Hochschule Kaiserlautern und bietet den Studierenden mit dem Atrium, in dem eine ganze Reihe von Arzneipflanzen wachsen, eine ganz besondere Lernumgebung. Seit 2012 wird hier der Bachelor-Studiengang „Angewandte Pharmazie“ angeboten. Dieser Studiengang, der nicht zur Approbation als Apotheker führt, bietet eine zielgerichtete Qualifizierung der Studierenden für die Anforderungen moderner Unternehmen der pharmazeutischen Industrie und kann daher auch als Ausbildung zum Industriepharmazeuten bezeichnet werden. Den Studierenden der Angewandten Pharmazie wird hierfür eine Kombination aus naturwissenschaftlichen Grundlagen und medizinisch-pharmazeutisch-technologischem Fachwissen, ergänzt durch einen konsequenten Praxisbezug in Form von Laborpraktika, vermittelt.

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BerichtDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Der Nachwuchs der Klinischen Pharmazie forscht weiter

Mitgliederversammlung der DGKPha

Pandemiebedingt konnte die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) 2020 leider nicht stattfinden. Stattdessen hatten die Stipendiaten der DGKPha die Gelegenheit, ihre Arbeit im Rahmen der virtuellen Mitgliederversammlung zu präsentieren.

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BerichtPeter Stiefelhagen, Starnberg

ESMO: Die Onkologie in Zeiten von Corona

Wie auch alle anderen großen Kongresse fand die Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO, 19.–22.9.2020) diesmal virtuell statt. Mittels moderner digitaler Plattformen gelang nicht nur die Präsentation neuer Studienergebnisse, sondern auch eine intensive Diskussion über neue Strategien. Doch auch eine noch so gute digitale Kommunikation kann die Präsenz, den direkten Kontakt zu Kollegen aus aller Welt und eine lebhafte Diskussion nicht ersetzen.

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertDr. Dr. Tanja Neuvians, Ladenburg

Herzinsuffizienz

SGLT-2-Hemmer bei Herzinsuffizienz: eine Metaanalyse

SGLT2-Hemmer senken nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern scheinen auch kardio- und renoprotektive Effekte zu haben. Die vorliegende Metaanalyse fasst die Daten zweier klinischer Studien (DAPA-HF und EMPEROR Reduced) zusammen.

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Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Die STRENGTH-Studie

Wirkung hochdosierter Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu Maisöl auf schwerwiegende vaskuläre …

Mit einem Kommentar des Autors
In einer randomisierten Studie mit 13 078 Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko führte die Gabe von Omega-3-Fettsäuren verglichen mit Maisöl, zusätzlich zu deren üblichen Standardtherapie inklusive Statinen, zu keinem signifikanten Unterschied für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse. Daher kann der Einsatz von Omega-3-Fettsäuren zur Reduzierung kardiovaskulärer Ereignisse bei Hochrisikopatienten nicht empfohlen werden.

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

DO-HEALTH-Studie

Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren oder Krafttraining bei älteren Erwachsenen

Mit einem Kommentar des Autors
Bei Erwachsenen ohne wesentliche Vorerkrankungen ab 70 Jahren wurde eine Supplementierung mit Vitamin D3 oder Omega-3-Fettsäuren als Monotherapie oder Kombinationstherapie gegen Placebo getestet. Außerdem wurde in der Studie ein Krafttraining mit einem Training zur Verbesserung der Beweglichkeit verglichen. Es bestand kein statistisch signifikanter Unterschied in der Reduktion des systolischen oder diastolischen Blutdrucks, nicht-vertebraler Frakturen, der körperlichen Leistungsfähigkeit, den Infektionsraten oder kognitiver Funktionen zwischen den Verum-Gruppen und Placebo. Die Ergebnisse bedeuten, dass diese drei Therapieansätze nicht empfohlen werden können.

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

FIDELIO-DKD-Studie

Finerenon wirkt bei Diabetikern nephro- und kardioprotektiv

Der selektive nichtsteroidale Mineralocorticoid-Rezeptorantagonist Finerenon verlangsamte bei Typ-2-Diabetikern mit Nephropathie das Fortschreiten der Nierenerkrankung und senkte das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse. Dies ergab die Phase-III-Studie FIDELIO-DKD mit über 5000 Patienten.

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertDr. Sabine Fischer, Stuttgart

Kardiovaskuläres System

Polypille mit und ohne Acetylsalicylsäure bei Patienten ohne kardiovaskuläre Erkrankungen

Ein erhöhter Blutdruck und ein erhöhter LDL-Gehalt sind wichtige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Häufig geht beides miteinander einher, sodass viele Patienten täglich mehrere Präparate einnehmen müssen. Der Gedanke einer Polypille, die Wirkstoffe zur Blutdrucksenkung mit Cholesterinsenkern vereint, ist daher naheliegend. Doch ist das auch sinnvoll?

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Krebsbehandlung bei Transsexualität

Sie oder Er?

Bei Transgender-Patienten wird während oder nach einer Krebsbehandlung zu wenig auf die Zusammenhänge der Krebsbehandlung mit der geschlechtsangleichenden Therapie eingegangen – angefangen von der konsistenten Angabe der Geschlechtszugehörigkeit bis zur Dokumentation über spezielle Themen im Rahmen einer Geschlechtsangleichung.

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

DAPA-CKD-Studie

Dapagliflozin überzeugt auch bei chronischen Nierenerkrankungen

Dapagliflozin senkt bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung das Risiko eines Nierenversagens, das Risiko eines kardiovaskulären Tods oder einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz. Außerdem verbessert der SGLT2-Hemmer das Überleben. Dies ergab die DAPA-CKD-Studie, deren Ergebnisse bei der virtuellen Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes im September 2020 vorgestellt und parallel im New England Journal of Medicine publiziert wurden.

Seite 28 - 37
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Corona-Schnelltest per Smartphone