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EditorialDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Eine Nasenlänge voraus

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ÜbersichtMichael Reiß, Radebeul, und Gilfe Reiß, Dresden

Chronische Rhinosinusitis

Aktuelle Gesichtspunkte

Bei der Rhinosinusitis handelt es sich um eine Entzündung der Nebenhöhlen und der Nasengänge. Die chronische Rhinosinusitis (CRS) ist definiert als chronische Entzündung der Nase und der Nasennebenhöhlen mit oder ohne Nasenpolypen, die länger als zwölf Wochen am Stück auftreten. Patienten mit CRS berichten über eine nasale Obstruktion und Sekretion, Riechstörungen, Kopf- und Gesichtsschmerzen. Diese Symptome haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität. Es gibt einige spezielle und spezifische Formen der Rhinosinusitis. Besprochen wird die Pathogenese der CRS, die recht vielgestaltig ist.
Bei der Diagnostik stehen die Erhebung der Anamnese und die Untersuchung der Nasengänge mit einem Endoskop im Vordergrund. Weitere Spezialuntersuchungen schließen sich an. Die Therapie kann konservativ oder chirurgisch erfolgen.

FlaggeEnglish abstract

Actual aspects of chronic sinusitis

Rhinosinusitis is inflammation of the sinus or nasal passage. The chronic rhinosinusitis (CRS) is defined as chronic inflammation of the nose and nasal sinuses, with or without nasal polyps occurring for more than 12 weeks at a time. Patients suffering from CRS report about nasal obstruction and secretion, olfactory impairment, head and facial pain. These symptoms cause also considerable impact on quality of life. There are also some special and specific forms of rhinosinusitis. The pathogenesis of CRS is discussed, which is quite diverse.

Diagnosis focuses on taking the medical history and examining the nasal passages with an endoscope. Further special investigations will follow.

Therapy can be conservative or surgical. In the conservative therapy glucocorticoids play a dominant role. The topical application of steroids is preferred. The application of glucocorticoids causes anti-inflammatory and certain curative effects. Hypertonic salt solutions improve nasal symptoms. Long-term therapy with oral macrolides might improve median to severe symptoms of CRS without nasal polyps.

Surgery is indicated when appropriate medicinal treatment fails. Endoscopic sinus surgery is the standard for surgical treatment of sinonasal pathologies, by aiming at restoring the physiological functions of the nasal and paranasal cavities. Successful functional endonasal surgery demands special postsurgical treatment and endoscopic follow-up.

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BücherforumGerd Leidig, Köln

Zwei Fragen gehen immer

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ÜbersichtIngo Stock, Bonn

Gonorrhö

Die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) verursachte Gonorrhö gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Gonorrhö kann sich in zahlreichen Krankheitsbildern manifestieren. Bis zu 80 % aller Gonokokken-Infektionen verlaufen allerdings asymptomatisch. Für die kalkulierte antibiotische Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö wird ein duales Therapieregime aus Ceftriaxon und Azithromycin empfohlen. Bei der Therapie sind die hohen Resistenzraten des Erregers gegenüber vielen Antibiotika zu berücksichtigen. Für die Prävention spielt die korrekte Anwendung von Kondomen im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen eine entscheidende Rolle.

FlaggeEnglish abstract

Gonorrhea

Gonorrhea caused by the gram-negative, aerobic bacterium Neisseria gonorrhoeae (gonococci) is one of the most common sexually transmitted diseases. Gonorrhea shows a wide range of clinical manifestations. However, up to 80 % of all gonococcal infections are asymptomatic. A dual therapy regimen consisting of ceftriaxone and azithromycin is recommended for the calculated antibiotic treatment of uncomplicated gonorrhea. The high rates of resistance of the pathogen to many antibiotics must be taken into account in therapy. The use of condoms in conjunction with other measures plays a crucial role in prevention.

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BerichtSolvejg Langer, Stuttgart

Auch in Pandemie-Zeiten andere Infektionen nicht vergessen

15. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT)

Auch beim diesjährigen KIT, der vom 16. bis 19. Juni virtuell stattfand, drehten sich natürlich einige Sitzungen um die Corona-Pandemie. So gab es beispielsweise Vorträge zur Nachsorge bei COVID-19-Patienten oder zur Versorgungslage während Pandemiezeiten. Aber auch zahlreiche andere Erkrankungen waren Thema – so ging es unter anderem um Grippe, Tuberkulose und sexuell übertragbare Infektionen. Präventionsmaßnahmen waren genauso Thema wie verschiedene Therapieoptionen.

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Referiert & kommentiertMadiha Malik, Kiel

Asthma bronchiale

Tezepelumab zur Behandlung von schwerem und unkontrollierbarem Asthma bronchiale

Ist der Einsatz von Tezepelumab bei Patienten mit schwerem und unkontrollierbarem Asthma geeignet, um eine Reduktion der Exazerbationen zu ermöglichen? Wie effektiv und sicher ist eine Therapie mit Tezepelumab?

Seite 346 - 355
Referiert & kommentiertDr. Petra Jungmayr, Esslingen

Neonatales Outcome

Mehr Frühgeburten nach HPV-Infektion

Eine mütterliche HPV-Infektion sowie intraepitheliale Neoplasien erhöhen das Risiko für eine Frühgeburt und weitere geburtsspezifische Parameter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Schweden, bei der die Daten von mehr als einer Million Geburten ausgewertet wurden.

Seite 346 - 355
Referiert & kommentiertDr. Sabine Fischer, Stuttgart

Postoperativer Harnverhalt

Tamsulosin zur Prophylaxe nach Rekonstruktion des weiblichen Beckens

Postoperativer Harnverhalt ist ein häufiges Problem bei Frauen nach einer rekonstruktiven Beckenoperation. Alpha-Rezeptorantagonisten können durch Entspannung des Blasenausgangs zu einer Verbesserung der dysfunktionalen Blasenentleerung führen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Tamsulosin das Auftreten eines postoperativen Harnverhalts bei Frauen nach Prolapsoperation reduzieren kann.

Seite 346 - 355
Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl, Österreich

Chronische Nierenerkrankung

Vadadustat bei dialysepflichtiger chronischer Nierenerkrankung

Eine durch chronische Nierenerkrankung verursachte Anämie wird standardmäßig mittels parenteraler Applikation von Erythropoetin-Analoga therapiert. Der perorale HIF-Prolylhydroxylase-Inhibitor Vadadustat kann eine Alternative zu Darbepoetin alfa bei dialysepflichtigen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sein.

Seite 346 - 355
Referiert & kommentiertDr. Sabine Fischer, Stuttgart

Helicobacter-pylori-Infektion

Vergleichende Wirksamkeit verschiedener First-Line-Behandlungsschemata – eine Metaanalyse

Zur Behandlung der Helicobacter-pylori-Infektion stehen eine Vielzahl an Doppel-, Dreifach- oder Vierfach-Therapien als empirische Erstlinientherapien zur Verfügung. Es fehlen jedoch vergleichende Daten zur weltweiten und regionalen Wirksamkeit. In der vorliegenden Metaanalyse untersuchten die Autoren die Wirksamkeit aller empirisch angewendeten Erstlinientherapien im Vergleich zur Standard-Dreifach-Therapie.

Seite 346 - 355
Referiert & kommentiertDr. Claudia Bruhn, Berlin

Hyperphosphatämie bei Dialysepatienten

Phosphatbinder: Kein Unterschied bei Herz-Kreislauf-Risiko

Wird eine Hyperphosphatämie bei Dialysepatienten längerfristig mit Calciumcarbonat behandelt, steigt das Risiko für Gefäßverkalkung und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ob bei Calcium-freien Phosphatbindern wie Lanthancarbonat ein geringeres Risiko besteht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Ergebnisse einer kürzlich publizierten japanischen Vergleichsstudie haben beim zusammengesetzten kardiovaskulären Endpunkt keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Behandlungsarmen ergeben.

Seite 346 - 355
Referiert & kommentiertDr. Larissa Tetsch, Maisach

Diabetes mellitus Typ 2

Überwachung des Blutzuckerspiegels auch bei konventioneller Insulintherapie vorteilhaft

Typ-2-Diabetes wird in den meisten Fällen durch die Gabe von Insulin behandelt. Entscheidend für den Erfolg ist die regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels. Hierzu wird meist ein Blutzuckermessgerät mit Teststreifen verwendet, mit dem die Patienten eigenständig mehrmals am Tag den Blutzucker messen. Eine Alternative bietet die kontinuierliche Erfassung des Blutzuckerspiegels durch einen unter die Haut implantierten Sensor, der bisher Patienten vorenthalten ist, bei denen die konventionelle Insulintherapie nicht ausreicht. Eine Studie liefert nun Hinweise darauf, dass kontinuierliches Blutzucker-Monitoring auch bei der konventionellen Insulintherapie Vorteile bringt.