Saskia Fechte, Stuttgart
Foto: Ferdinando Iannone
Wie oft schreiben Sie noch mit der Hand, so ganz analog mit einem Stift auf Papier? Meist beschränken sich derartige Gelegenheiten auf Einkaufszettel, Kalendereinträge oder kurze Notizen an Familienmitglieder oder Kollegen. Handgeschriebene Briefe oder gar echte Manuskripte mit dem für jeden Menschen individuell unverwechselbaren Schriftbild sind eine seltene Erscheinung geworden.
Wie jemand schreibt, lädt seit jeher professionelle wie laienhafte Graphologen zu Persönlichkeitsanalysen und Zukunftsdeutungen ein. Auf wissenschaftlich festerem Boden stehen Veränderungen der Handschrift als Symptome diverser Erkrankungen. So kann ein unruhiges Schriftbild auf Demenzerkrankungen, eine immer kleiner werdende Handschrift (Mikrographie) auf Morbus Parkinson hinweisen [1, 2].
Die Handschrift von Ärzten genießt einen legendären Ruf. Warum ausgerechnet den Medizinern das Vorurteil der unleserlichen „Klaue“ so hartnäckig anhaftet, ist ungeklärt. Denn es gibt genügend Philosophen, Handwerker oder Lehrer, für deren Schriftstücke ebenfalls eine gute Portion Fantasie hilfreich ist. Der Unterschied liegt sicherlich in den Konsequenzen. Ein Buchstabendreher auf einem Rezept oder schlecht zu entziffernde Angaben zur Dosierung können für den Patienten schwerwiegende Folgen bedeuten und sogar lebensgefährlich werden. Wie die Erfahrung zeigt, passieren Medikationsfehler bevorzugt auf der Stufe der Verordnung – unter anderem durch handschriftliche Dokumente.
Digitale Unterstützung im Praxisalltag kann in diesem Prozessschritt mögliche Fehlerquellen reduzieren. Elektronische Verordnungssysteme helfen dabei, eindeutige und vollständige Angaben zu generieren und so die Patientensicherheit zu gewährleisten. Was beim Einsatz solcher Tools zu beachten ist und welche Effekte ihre Anwendung hat, lesen Sie im aktuellen Beitrag unserer AMTS-Serie ab Seite 254.
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