Wussten Sie schon …?

Sportler durch Thoracic-Inlet-Syndrom gefährdet


Saskia Fechte, Stuttgart

Schwere Gewichte sind ein Risikofaktor für das Thoracic-Inlet-Syndrom.

Foto: @Jacob Lund/stock.adobe.com

Wenn junge, sportliche Menschen akute Thrombosen der Vena axillaris oder subclavia oder gar Lungenembolien erleiden, steckt oft das Thoracic-Inlet-Syndrom (TIS), auch Paget-von-Schroetter-Syndrom genannt, dahinter. Hintergrund dieser neurovaskulären Situation ist meist der gestörte Abfluss der Venen in Achselhöhlen oder am Brustkorbeingang. Als Auslöser sind neben muskuloskelettalen Anomalien, die eine Engstelle in diesen Regionen hervorrufen, immer wieder mechanische Belastungen beim Sport, insbesondere unter Gewichthebern und bei Sportarten mit hohem Armeinsatz wie Hand- oder Volleyball, Schwimmen und Rudern. Schwere Kraftsportgeräte oder mit Kraft verbundene Armbewegungen führen dazu, dass Knochen, Muskeln oder Bänder die Venen komprimieren. Das Syndrom kann außerdem durch das Tragen schwerer Rucksäcke oder anhaltende Über-Kopf-Arbeiten entstehen.

Typische Symptome sind schmerzhafte Schwellungen, Spannungsgefühle, außerdem Parästhesien, Kraftverlust und Anzeichen einer arteriellen Minderversorgung (Zyanose, Kribbeln, Blässe) sowie deutlich sichtbar hervortretende Venen an Armen und Schultern. Häufig entstehen Thrombosen in den Armen, im Achselbereich sowie am Schlüsselbein. Lungenembolien können mit einer Rate von 4 bis 36 % auftreten [2], das Symptom einer belastungsabhängigen Dyspnoe ist ebenfalls möglich [1]. 7 bis 46 % der Patienten entwickeln postthrombotische Symptome [2]. Diese zu verhindern, gilt als Therapieziel.

Die Basisbehandlung eines TIS besteht aus oraler Antikoagulation über drei bis sechs Monate. Eine möglichst vollständige Wiederherstellung der Venenfunktion durch die Rekanalisation des betroffenen Gefäßabschnitts erfolgt mittels lokaler, intravenöser Fibrinolyse als Dauerinfusion. Dabei ist das Verschlussalter der entscheidende Faktor für den Behandlungserfolg. Wenn die Thrombose innerhalb einer Woche erkannt und behandelt wird, so sind die Erfolgsaussichten gut. Insgesamt gelingt die Fibrinolyse mit einer Rate von 72 bis 91 %. Nur im Ausnahmefall erfolgt eine operative Thrombektomie.

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