Die systemische Mastzellaktivierungserkrankung


Ein medizinisches Chamäleon

Gerhard J. Molderings, Bonn

Eine Kundin kommt in die Apotheke, bittet um freiverkäufliche Arzneimittel zur Linderung von wiederkehrenden Attacken mit Schwindel, Gliederschmerzen, Tachykardien, Bauchschmerzen, Sehstörungen und Verwirrung. Ist auch Ihr erster Gedanke: „Das ist nichts Somatisches, sondern eine psychische Störung“?
In diesem Artikel wird dargestellt, warum diese Annahme in der Regel falsch ist. Denn eine solche Beschwerdekonstellation ist typisch für eine unangemessene Freisetzung von Botenstoffen aus Mastzellen, genannt Mastzellmediatorfreisetzungssyndrom. Ursächlich ist meist die sogenannte systemische Mastzellaktivierungserkrankung (MCAD), früher undifferenziert als Mastozytose bezeichnet. Bei der MCAD handelt es sich um eine epigenetisch und genetisch bedingte Krankheitsentität mit sehr ausgeprägtem Krankheitsbild in vielfältigen klinischen Manifestationen in potenziell jedem Organ und Gewebe. Ursache ist eine unangemessene Freisetzung von Mastzellbotenstoffen, kombiniert mit der Anhäufung von sowohl morphologisch normalen als auch mutierten Mastzellen. Jeder sechste Deutsche ist von dieser Erkrankung betroffen, darunter zunehmend jüngere Patienten. Mögliche Auslöser, die zu einer klinischen Manifestation der Erkrankung führen, können Operationen, Impfungen, erworbene Allergien oder Infektionskrankheiten sein.
Diese Übersicht fasst den aktuellen Wissensstand zu Ursachen, Diagnostik und Therapie der hochkomplexen MCAD vereinfacht zusammen und beschreibt Optionen für deren Behandlung.

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