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EditorialSaskia Fechte, Stuttgart

Haarscharf kombiniert

Seite 90 - 96
Pharmakologie aktuellMatthias Desch, Kogl, Österreich

Baricitinib

Ein JAK-Inhibitor zur Therapie des kreisrunden Haarausfalls

Seit Juni 2022 existiert für den JAK(Januskinase)-Inhibitor Baricitinib (Olumiant®) eine Indikationserweiterung zur Therapie der schweren Alopecia areata bei erwachsenen Patienten. Bei Alopecia areata handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die im schlimmsten Fall mit einem totalen Haarverlust am gesamten Körper einhergeht. Diese stigmatisierende und für die Patienten oftmals psychisch belastende Erkrankung wird normalerweise topisch und in schweren Fällen off Label systemisch mit Immunsuppressiva behandelt. Mit Baricitinib steht nun ein Wirkstoff zur Verfügung, der in randomisierten kontrollierten Studien seine Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten mit schweren Verlaufsformen der Alopecia areata zeigen konnte.

FlaggeEnglish abstract

Baricitinib: A JAK inhibitor for the treatment of alopecia areata

Alopecia areata is an autoimmune disease that, depending on its severity and progression, may be associated with complete hair loss throughout the entire body. Individuals affected by this condition often experience stigmatization and frequently suffer from psychological issues. Mild forms of the condition can be treated with locally applied immunosuppressants such as glucocorticoids. Severe forms typically require systemic treatment with immunosuppressants, often administered off-label. Baricitinib (Olumiant®), a Janus kinase inhibitor, has recently become available as a therapeutic option for treating severe forms of alopecia areata.

Seite 105
Bücherforum

Rauschdrogen

Seite 98 - 104
ÜbersichtGerhard J. Molderings, Bonn

Die systemische Mastzellaktivierungserkrankung

Ein medizinisches Chamäleon

Eine Kundin kommt in die Apotheke, bittet um freiverkäufliche Arzneimittel zur Linderung von wiederkehrenden Attacken mit Schwindel, Gliederschmerzen, Tachykardien, Bauchschmerzen, Sehstörungen und Verwirrung. Ist auch Ihr erster Gedanke: „Das ist nichts Somatisches, sondern eine psychische Störung“?
In diesem Artikel wird dargestellt, warum diese Annahme in der Regel falsch ist. Denn eine solche Beschwerdekonstellation ist typisch für eine unangemessene Freisetzung von Botenstoffen aus Mastzellen, genannt Mastzellmediatorfreisetzungssyndrom. Ursächlich ist meist die sogenannte systemische Mastzellaktivierungserkrankung (MCAD), früher undifferenziert als Mastozytose bezeichnet. Bei der MCAD handelt es sich um eine epigenetisch und genetisch bedingte Krankheitsentität mit sehr ausgeprägtem Krankheitsbild in vielfältigen klinischen Manifestationen in potenziell jedem Organ und Gewebe. Ursache ist eine unangemessene Freisetzung von Mastzellbotenstoffen, kombiniert mit der Anhäufung von sowohl morphologisch normalen als auch mutierten Mastzellen. Jeder sechste Deutsche ist von dieser Erkrankung betroffen, darunter zunehmend jüngere Patienten. Mögliche Auslöser, die zu einer klinischen Manifestation der Erkrankung führen, können Operationen, Impfungen, erworbene Allergien oder Infektionskrankheiten sein.
Diese Übersicht fasst den aktuellen Wissensstand zu Ursachen, Diagnostik und Therapie der hochkomplexen MCAD vereinfacht zusammen und beschreibt Optionen für deren Behandlung.

Seite 106 - 114
MedikationsmanagementDirk Keiner, Weimar

AMTS-Risikoprofil Abirateron

Abirateron als Therapiestrategie bei Prostatakarzinom wird im Versorgungsalltag meist nicht als Krebsmedikament wahrgenommen und birgt mehr Erklärungspotenzial als Zytoralia. Im Medikationsmanagement sind dabei viele AMTS-Aspekte gerade bei älteren multimorbiden Männern individuell zu beachten. Die pharmazeutischen Aspekte werden gemäß der AMTS-Pyramide eingeordnet.

FlaggeEnglish abstract

AMTS risk profile abirateron

Abiraterone against prostate cancer is usually unnoticed as an oral cancer drug in everyday care and has much explanatory potential in the therapy support. In medication management, many AMTS aspects must be taken into account individually, especially in older multimorbid men. The pharmaceutical aspects are classified according to the AMTS pyramid.

Seite 115 - 117
Fragen aus der Praxis

Chronische Herzinsuffizienz: Therapie im Umbruch

Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar

Am 10. Januar 2024 fand das Webinar „Chronische Herzinsuffizienz: Therapie im Umbruch“ statt. Prof. Dr. Dietmar Trenk, Universitätsklinikum Freiburg, Department Universitäts-Herzzentrum, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Bad Krozingen, gab in seinem Vortrag ein Update zur Therapie dieser verbreiteten Herzerkrankung. Während der Veranstaltung wurden zahlreiche Fragen gestellt. Lesen Sie hier eine Auswahl sowie die Antworten unseres Experten.

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiertAnnika Harsch, Stuttgart

Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva

Thromboserisiko sinkt nach Absetzen wieder auf Normalniveau

Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva können das Risiko für venöse Thromboembolien erhöhen. Die Ergebnisse einer kleineren Kohortenstudie deuten jedoch an, dass das Risiko zwei bis vier Wochen nach Absetzen der Kontrazeptiva weitestgehend in den Normbereich sinkt.

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiertSaskia Fechte, Stuttgart

COPD und Depression

Erhöhtes Risiko für Exazerbationen unter Antidepressiva

COPD-Patienten leiden nicht selten an Depressionen. Die Einnahme von Antidepressiva kann jedoch das Risiko für Pneumonien und Exazerbationen führen. Wie groß sind die Auswirkungen und welche Alternativen gibt es?

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiertFriederike André, Hannover

Rosuvastatin und Atorvastatin bei KHK

Kein zusätzlicher Nutzen von Rosuvastatin

In einer Sekundäranalyse der südkoreanischen LODESTAR-Studie wurden Rosuvastatin und Atorvastatin hinsichtlich ihres langfristigen Wirk- und Sicherheitsprofils verglichen. Trotz stärkerer LDL-Cholesterol-Senkung unter Rosuvastatin führte dies nicht zu einem zusätzlichen Nutzen. Vielmehr zeigte sich ein erhöhtes Diabetes- und Kataraktrisiko gegenüber Atorvastatin.

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiertSimone Reisdorf, Erfurt

Diabetes mellitus Typ 2

Welche Antidiabetika-Klasse schützt Herz und Nieren am besten?

In einer aktuellen Netzwerk-Metaanalyse verglichen Forscher den kardiovaskulären Nutzen von SGLT2-Inhibitoren (SGLT2i), GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA), DPP4-Inhibitoren (DPP4i) und dem Sulfonylharnstoff (SU) Glimepirid bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Dabei schnitten die GLP-1-RA gut ab, und insbesondere die SGLT2i zeigten in mehreren Endpunkten signifikante Vorteile. Allerdings wurden nicht alle SGLT2i als klinisch gleichwertig eingestuft.

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Idiopathische generalisierte Epilepsie

Levetiracetam als alternative Epilepsie-Medikation

Frauen im gebärfähigen Alter, die an idiopathischer Epilepsie erkrankt sind, wird eine Therapie mit Valproinsäure nicht empfohlen. Alternative Medikamente gegen Krampfanfälle sind Levetiracetam und Lamotrigin. In einer retrospektiven Studie wurden beide hinsichtlich Effektivität und Sicherheit untersucht.

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiert

Erratum

Zum Beitrag „Interaktionspotenzial zwischen hormoneller Kontrazeption und NSAR“ von A. von Marschall (Med Monatsschr Pharm 2024;47(2):81–2):

Seite 118 - 125
Referiert & kommentiertTabea Krause, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Blind durch Metformin