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EditorialDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Von Theorie und Praxis

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ÜbersichtJoachim Labenz, Siegen

Gastroösophageale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis

Ein Paradigmenwechsel bei den Therapieempfehlungen

Beschwerden bei Speiseröhrenerkrankungen sind sehr häufig. Nahezu die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung kennt das Symptom Sodbrennen. Oft, aber nicht immer, verbirgt sich dahinter eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) mit ihren unterschiedlichen Phänotypen. In diesem Artikel wird die in vielen Aspekten komplizierte GERD erklärt einschließlich der breiten Palette an Behandlungsmöglichkeiten. Zudem finden Sie Informationen zur eosinophilen Ösophagitis, einer Krankheit, die vermutlich viel häufiger ist als gedacht.

FlaggeEnglish abstract

Gastroesophageal reflux disease and eosinophilic esophagitis

Reflux symptoms such as heartburn and regurgitation are common in the general population, but there is no evidence for reflux disease per se. The vast majority of patients with reflux symptoms can and should be treated primarily with nonmedical treatments, medications and/or medical devices. One goal of the new German guidelines is to reduce unnecessary or unindicated use of PPI. If the symptoms prove to be refractory – even to high-dose PPI therapy – specialized diagnostics with endoscopy, impedance-pH measurement and high-resolution manometry is recommended. Subsequent management depends on the underlying cause of treatment failure. Eosinophilic esophagitis is a more frequently diagnosed allergic disease of the esophagus that is often misclassified as GERD. The main symptoms are dysphagia, bolus obstruction and retrosternal burning. The diagnosis can only be made through evidence of eosinophilic inflammation of the esophageal mucosa obtained through biopsy. Once diagnosed, the disease always requires treatment for an unlimited period of time. Topical budesonide is the first-line treatment. In individual cases, complex elimination diets and PPI may be considered; in the case of treatment failure, dupilumab and in the case of symptomatic stenoses, endoscopic dilatation are further treatment options.

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ÜbersichtMartin Smollich, Lübeck, und Daniel Wefers, Halle

Gesundheitseffekte von hochverarbeiteten Lebensmitteln

Epidemiologische Studien zeigen Assoziationen zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel (ultra-processed food, UPF) und zahlreichen Erkrankungen. Bisher gibt es allerdings keinen Nachweis eines Kausalzusammenhangs aus randomisierten kontrollierten Studien. Außerdem unterscheiden sich die einzelnen UPF erheblich in ihren Nährwertprofilen und physiologischen Wirkungen. Differenzierte Analysen der epidemiologischen Daten belegen, dass die Assoziation des UPF-Konsums mit gesundheitlichen Nachteilen lediglich von zwei Lebensmittelgruppen dominiert wird: Fleischprodukten und zuckerhaltigen Softdrinks. Andere UPF zeigen keine solche oder sogar protektive Assoziationen. Deshalb muss die gesundheitliche Bewertung von UPF differenziert und nicht pauschal erfolgen.

FlaggeEnglish abstract

Health effects of ultra-processed food

Epidemiological studies show associations between the consumption of ultra-processed food (UPF) and numerous diseases. So far, however, there is no evidence of a causal relationship from randomised controlled trials. In addition, the individual UPF differ considerably regarding their nutritional profiles and physiological effects. Differentiated analyses of epidemiological data indicate that the association of UPF consumption with adverse health effects is dominated by two food groups only (meat products, sugar-sweetened beverages). Other UPF show no respective or even protective associations. Therefore, the health assessment of UPF must be differentiated and not generalised.

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BerichtPetra Jungmayr, Esslingen

Viele Facetten der onkologischen Pharmazie

Kongressbericht zum 32. Norddeutschen Zytostatika Workshop

Die Vorträge und Workshops der onkologisch-pharmazeutischen Fachtagung 2024 spiegelten das breite Spektrum der pharmazeutischen Onkologie wider. Die dreitägige Veranstaltung umfasste eine Session der European Society of Oncology Pharmacy, einen PTA-Tag, Haupt- und Kurzvorträge, ein berufspolitisches Forum, zahlreiche praxisnahe Workshops sowie ein Satelliten-Symposium der pharmazeutischen Industrie.

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Referiert & kommentiertAnnika Harsch, Stuttgart

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Semaglutid zur kardiovaskulären Prävention bei Übergewicht

Semaglutid wird zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 und bei Übergewicht eingesetzt. In einer aktuellen Studie sollte untersucht werden, ob Semaglutid zusätzlich einen Einfluss auf das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen bei übergewichtigen Patienten hat.

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Referiert & kommentiertTabea Krause, Stuttgart

Sexuelle Dysfunktion

Nützt eine Testosteronersatztherapie Männern mit sexueller Dysfunktion?

Eine Testosteronersatztherapie wird bei Männern mit sexueller Dysfunktion und erniedrigtem Testosteronspiegel empfohlen. Dennoch wird sie häufig auch bei Männern ohne Testosteronmangel eingesetzt. In bisherigen klinischen Studien wurden oft der Testosteronspiegel der Teilnehmer und Testosteron-assoziierte Symptome nicht berücksichtigt. In dem Cochrane-Review von Lee et al. sollten die Vor- und Nachteile einer Testosteronersatztherapie bei Männern mit sexueller Dysfunktion unabhängig von ihrem Testosteronstatus untersucht werden.

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Referiert & kommentiertTabea Krause, Stuttgart

Diabetische Polyneuropathie

Schwache Evidenzlage für Wirksamkeit von Alpha-Liponsäure

Alpha-Liponsäure wird als Antioxidans in der Behandlung von diabetischen peripheren Neuropathien weit verbreitet eingesetzt, obwohl es keinen Konsens über die Wirksamkeit gibt. In einem Cochrane-Review sollte die Effektivität der Alpha-Liponsäure überprüft werden.

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Referiert & kommentiertMag. pharm. Irene Senn, PhD, Wien

Atopische Dermatitis

Systemische Therapieoptionen im Vergleich

Zur systemischen Behandlung der atopischen Dermatitis steht mittlerweile eine große Anzahl an Wirkstoffen zur Verfügung. Direkte Vergleichsstudien zwischen den verschiedenen Interventionen sind jedoch rar, für Behandler wird die Therapieentscheidung zunehmend schwierig. Ein aktueller systematischer Review mit Netzwerk-Metaanalyse liefert nun neue Erkenntnisse, die zukünftig zur klinischen Entscheidungsfindung beitragen könnten.

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Referiert & kommentiertSaskia Fechte, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

IgE-Sensibilisierung ist mit kardiovaskulärem Risiko verknüpft