Wussten Sie schon ...

Die Aorta ist ein eigenständiges Organ


Dr. Tanja Saußele, Stuttgart

Bei Erkrankungen der Aorta können, je nach Lage des Problems, verschiedene Fachdisziplinen involviert sein: von der Chirurgie über die Kardiologie bis hin zur Radiologie. Abb. Jan-Otto

Die Aorta (Hauptschlagader) ist das zentrale Gefäß unseres Körpers und für unsere Sauerstoffversorgung verantwortlich. Sie entspringt der linken Herzkammer (Ventrikel) und verläuft dann durch den Brustkorb und Bauchraum hinein in das Becken.

Mit einem Volumen von ungefähr fünf Litern pro Minute ist die Durchflussrate unseres Bluts durch dieses Organ enorm. Die in etwa 30 bis 40 cm lange Aorta erstreckt sich von einigen Zentimetern oberhalb unseres Herzens (Aorta ascendens) für die Versorgung unseres Kopfes, Halses und der Arme bis hin zu den beiden großen Beckenarterien (Aorta descendens) [2] (Abb.).

Sowohl persönliche Faktoren und der Lebensstil als auch genetische und anatomische Besonderheiten sowie Komorbidität können zu einer Erkrankung der Aorta beitragen.

Unterschieden wird hierbei in akute und chronische Erkrankungen.

Häufig ist nach der Diagnose einer akuten Aortenerkrankung eine unverzügliche chirurgische Therapie notwendig. Beispielsweise stellt die akute Aortendissektion Typ A einen der dringlichsten Notfälle in der Herzchirurgie dar [2]. Hierbei handelt es sich um einen Riss in der inneren Schicht der Aorta (Intima), wodurch Blut in die Gefäßwand eindringt und diese aufspaltet. Dadurch können von der Aorta abgehende Gefäße abgedrückt werden oder erhalten nicht mehr ausreichend Blut für die Versorgung der jeweiligen Organe.

Aortenerkrankungen können sich aber auch schleichend und sogar ohne Symptome entwickeln. In diesen Fällen sind engmaschige Kontrollen und die Vermeidung von Risikofaktoren notwendig. Hierzu gehören beispielsweise Aortenklappenanomalien, -verengungen oder auch eine Aortendissektion [2].

Aber fast allen Aortenerkrankungen gemein ist das sehr komplexe und potenziell lebensbedrohliche Krankheitsbild, bei dem häufig auch andere Organsysteme involviert sind. Bislang wurden Erkrankungen der Aorta zumeist, je nach Lage, in der Herz- oder Gefäßchirurgie behandelt [1].Involviert sind aber auch die Kardiologie, Angiologie und Radiologie. Deshalb werden die verschiedenen Fachdisziplinen zukünftig in einem gemeinsamen Fachgebiet gebündelt.Die Einstufung der Aorta als eigenständiges Organ wird weitreichende Konsequenzen von der Aufteilung medizinischer Fachbereiche bis zur konkreten Versorgung von Patienten haben [1].

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der MMP zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber MMP-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren