Was ist eine Kosten-Nutzwert-Analyse?
Als zweiter Grundtyp pharmakoökonomischer Analysen wird die Kosten-Nutzwert-Analyse vorgestellt. Sie verbindet Lebensdauer und Lebensqualität als Zielgrößen und setzt sie in Beziehung zu den Behandlungskosten.
Die „Andropause“ – Fakt oder Fiktion?
Die demographische Entwicklung mit ansteigender Lebenserwartung wird dazu führen, dass ab dem Jahre 2025 in den westlichen Industrienationen etwa ein Drittel der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein wird. Für Entwicklungsländer wird bis 2025 eine Verdopplung der Anzahl von Männern, die älter als 60 Jahre sind, erwartet. Bei älteren Männern kommt es langsam progredient zu einem Absinken der Androgenproduktion, einem Rückgang von Sexualität, Samenqualität und Fertilität sowie zu einem ansteigenden Risiko für genetische Veränderungen gezeugter Kinder.
Lokalanästhetika zur Schmerztherapie bei Pharyngitis
Lokalantibiotika und Antiseptika sind zur Behandlung von Halsschmerzen bei Infekten der oberen Atemwege immer mehr umstritten, schon weil es sich vorwiegend um virusbedingte Erkrankungen handelt. Dagegen stellen Lokalanästhetika eine anerkannte Option dar. Sie wirken als Natriumionen-Kanal-Blocker. Neue experimentelle Befunde zu den erforderlichen Hemmkonzentrationen und deren pH-Abhängigkeit für Ambroxol, Benzocain und Lidocain werden im Folgenden dargestellt und die Dosierungen in Lutschzubereitungen auf Basis dieser Ergebnisse bewertet.
Therapie eines Patienten mit Darmkrebs
Verstärkte Neurotoxizität nach Oxaliplatin und anschließender Entfernung der Lebermetastasen
Ein 48-jähriger Mann mit ausgedehntem Befund eines Sigmakarzinoms bei der Erstdiagnose, einer nicht operablen Lebermetastasierung und einer einzelnen Lungenmetastase wurde nach der Entfernung des Primärtumors mit 12 Zyklen einer aus Oxaliplatin, Fluorouracil und Calciumfolinat bestehenden Chemotherapie (FOLFOX4) bis zur Operabilität der Lebermetastasen behandelt. Die Lungenmetastase war zu dieser Zeit mit bildgebenden Verfahren wie CT (Computertomographie) oder PET (Positronenemissionstomographie) nicht mehr nachweisbar. Nach einem halben Jahr Chemotherapie wurde versucht, die Lebermetastasen operativ zu entfernen. Im Anschluss an den Eingriff kam es zu einer Verschlechterung der bereits vor der Operation bestehenden neurosensorischen Symptomatik. Vor und nach der Operation wurden die Platin-Konzentrationen im Plasma und in den Erythrozyten bestimmt. Im weiteren Verlauf stellten wir eine Verbesserung der neurosensorischen Symptome mit der Abnahme der Platin-Konzentrationen fest.
Haarausfall – was kann man tun?
Welche Maßnahmen kann man Kunden vorschlagen, die eine klassische androgenetische Alopezie oder aber eine diffuse Alopezie oder eine Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) haben und den Wunsch äußern, etwas dagegen zu unternehmen?
Arzneimittelfälschungen
Umfang in Entwicklungsländern erheblich
In Entwicklungsländern werden Arzneimittel in erheblichem Umfang gefälscht, besonders häufig sind Präparate gegen Malaria, AIDS, Tuberkulose und Infektionskrankheiten betroffen. In westlichen Industrienationen sind dagegen hohe Überwachungsstandards garantiert, in Deutschland wurden jedoch gefälschte Packmittel und illegale Reimporte gefunden.
GABA-Agonisten
Neue Anxiolytika durch Modifikation von Fluorchinolonen?
Durch chemische Modifikationen von Fluorchinolonen wie Norfloxacin entstehen Moleküle, welche die Wirkung des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) verstärken. Diese Substanzen wirken im Tiermodell anxiolytisch, aber nicht sedierend, und könnten somit eine neue Klasse von Anxiolytika repräsentieren.
Angiotensin-Rezeptorantagonist
Losartan wirkt über Blutdrucksenkung hinaus
Hat ein Medikament über seine Hauptwirkung für die zu behandelnde Indikation hinaus eine günstige Wirkung, so ist das ein pleiotroper Effekt. Ein Beispiel dafür ist die Blutdruck-unabhängige Senkung der kardiovaskulären Morbidität und Letalität durch den AT1-Antagonisten Losartan (Lorzaar®).
Schlaganfallprävention
CSE-Hemmer schützt unabhängig vom Ausgangs-Cholesterol-Wert
Die Gabe von 40 mg Simvastatin täglich reduziert das Risiko für einen Schlaganfall bei Personen mit Risikofaktoren wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck auch bei relativ niedrigen Ausgangswerten von Gesamtcholesterol oder LDL-Cholesterol. Der Effekt wird bereits Ende des zweiten Behandlungsjahrs signifikant.
Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen
Symptomkontrolle durch Serotonin-Rezeptormodulation
Durch Aktivierung oder Blockade von Serotonin-Rezeptoren können Magen-Darm-Symptome bei Patienten mit Reizdarmsyndrom und funktioneller Dyspepsie gezielt beeinflusst werden. Zumindest für ausgewählte Patienten stehen mittlerweile 5-HT3-Rezeptorantagonisten sowie 5-HT1- und 5-HT4-Rezeptoragonisten zur Verfügung oder befinden sich in klinischer Prüfung.
Hepatische Enzephalopathie
Wirksamkeit nichtresorbierbarer Disaccharide nicht gesichert
Bei einer systematischen Durchsicht randomisierter, kontrollierter Studien fand sich nicht genügend Evidenz für einen Nutzen von Lactulose oder Lactitol bei der Behandlung hepatischer Enzephalopathie.