Omalizumab
Monoklonaler Antikörper gegen IgE
Der humanisierte monoklonale Anti-IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®) ist in den USA zugelassen zur Second-Line-Therapie des mäßigen bis schweren allergischen Asthma bronchiale, wenn die Symptome mit inhalierbaren Glucocorticoiden nicht ausreichend kontrolliert werden können. Omalizumab verringert als vorbeugende Dauertherapie bei diesen Patienten die Anzahl der Asthma-Exazerbationen, spart inhalierbare Glucocorticoide und verbessert die Kontrolle der Erkrankung sowie die Lebensqualität.
Neue Designer-Drogen
Pharmakologie, Toxikologie und Metabolismus
Unter den vorwiegend von Jugendlichen konsumierten Missbrauchsdrogen nehmen so genannte Designer-Drogen eine bedeutende Stellung ein. Unter diesem Begriff werden eine Vielzahl von psychoaktiven Verbindungen aus unterschiedlichen chemischen Substanzklassen zusammengefasst. Auf dem Drogenschwarzmarkt werden zudem immer wieder neue Verbindungen angeboten. Neu auf dem Drogenmarkt erschienene Substanzen, ihre pharmakologischen und toxikologischen Eigenschaften sowie ihr Metabolismus werden in diesem Artikel vorgestellt.
Betablocker bei Herzinsuffizienz
Wann, wie, welche Substanz
Aufgrund der Ergebnisse der in den letzten Jahren publizierten Betablocker-Studien, die inzwischen bei Tausenden von Patienten mit chronisch stabiler Herzinsuffizienz (NYHA II–IV) prognoseverbessernde Wirkungen nachgewiesen haben, steht fest, dass Betablocker dieser Patientengruppe nicht vorenthalten werden sollten. Subgruppenanalysen der großen Betablocker-Studien legen nahe, dass Betablocker auch bei niedriger Dosis die Mortalität senken können. Dennoch sollten nach wie vor die in den aktuellen Leitlinien empfohlenen hohen Dosierungen angestrebt werden. Eine Individualisierung der Therapie nach Verträglichkeit ist notwendig und die Orientierung an der Herzfrequenz erscheint sinnvoll. Ob dem unselektiven Betablocker Carvedilol, der zusätzliche Eigenschaften aufweist, der Vorzug gegenüber beta-1-selektiven Betablockern gegeben werden sollte, bleibt trotz der Ergebnisse der COMET-Studie unklar.
Medikation einer immunsuppressiv behandelten nephrologischen Patientin
Eine 63-jährige immunsuppressiv behandelte Patientin wurde mit ungeklärter Lungensymptomatik ins Krankenhaus aufgenommen. Das akute Ereignis der Lungensymptomatik (Dyspnoe, Fieber, Schüttelfrost, beidseitige Thoraxinfiltrate) sowie weitere diagnostische und biochemische Untersuchungen führten dazu, die immunsuppressive Therapie zu überdenken und das Interaktionspotenzial des Immunsuppressivums mit der Komedikation (Antihypertensiva, CSE-Hemmer) zu überprüfen.
Beeinflussen Antibiotika im Kindesalter die Entstehung von Allergien?
In letzter Zeit lehnen Eltern häufiger eine Antibiotika-Therapie für ihre Kinder mit dem Hinweis ab, die Verwendung von Antibiotika – gerade im Kleinkindesalter – würde durch Störung der Darmflora die Entstehung von Allergien begünstigen. Wie ist hierzu der Stand der Wissenschaft?
Gestörte Wundheilung
Welche Arzneimittel oder Krankheiten können die Ursache sein?
Welche Arzneimittel stören die Wundheilung, an welche Erkrankungen sollte man denken, wenn ein Kunde in der Apotheke über eine schlecht heilende Wunde klagt?
Phytotherapie
Ingwer als Antiemetikum nach Operationen?
Eine Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien ergab, dass Ingwer keinen statistisch signifikanten oder klinisch relevanten Effekt bei der Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen aufweist.
Helicobacter pylori
Ursache für Ulkus und Magenkarzinom
Die Infektion mit Helicobacter pylori ist mittlerweile als Ursache für Ulzera im Magen-Darm-Trakt und des Magenkarzinoms anerkannt. Die Therapie ist komplex, bei sachgerechter Anwendung jedoch sehr effektiv.
Ernährung
Mediterrane Kost gut für Herz und Kreislauf
Eine traditionelle mediterrane Kost senkte bei gesunden Erwachsenen die Konzentration der Entzündungs- und Koagulationsparameter. Möglicherweise lässt sich damit der Nutzen dieser Ernährungsweise auf das kardiovaskuläre System erklären.
Neurologie
Weniger Schlaganfälle als vor 20 Jahren
Zwei bevölkerungsbasierten Studien zufolge sank die Schlaganfall-Inzidenz in Oxfordshire innerhalb von 20 Jahren um 29 %, die Inzidenz schwerer oder tödlicher Schlaganfälle sogar um 40 %. Gleichzeitig waren wichtige Schlaganfall-Risikofaktoren zurückgegangen und verstärkt präventive Behandlungen eingesetzt worden.
Schlaganfall
Magnesiumsulfat – erhoffter Nutzen in der Schlaganfalltherapie bleibt aus
Magnesiumsulfat zeigt in Tierversuchen zwar neuroprotektive Wirkungen, die Ergebnisse beim Menschen sind jedoch insgesamt enttäuschend. Möglicherweise profitieren Schlaganfallpatienten mit erhöhtem Blutdruck von der Therapie.
KHK-Risikopatienten
HDL-Spiegel mehr beachten
Ein niedriger HDL-Cholesterol-Wert ist ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Eine Anhebung sollte vor allem bei Risikopatienten, zum Beispiel mit koronarer Herzkrankheit (KHK), oder bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und metabolischem Syndrom erwogen werden. Als Therapie bietet sich die Kombination von CSE-Hemmern mit Nicotinsäure an. So die Aussage eines Positionspapiers des „European Consensus Panel on HDL-C“.
Sekundärprävention
Normaldosis Pravastatin ist einer Hochdosis Atorvastatin unterlegen
Nach einem akuten Koronarsyndrom war das Risiko eines weiteren vaskulären Ereignisses bei Einnahme einer Hochdosis von Atorvastatin (80 mg/Tag) niedriger als mit einer Normaldosis Pravastatin (40 mg/Tag). Das Ziel der multizentrischen, randomisierten Studie, die Nicht-Unterlegenheit von Pravastatin zu zeigen, wurde demnach verfehlt.
Schmerzbehandlung
Wärmetherapeutikum bei Rücken- und Muskelschmerzen
ThermaCare® ist eine Wärmeauflage mit guten schmerzstillenden Eigenschaften, zum Beispiel bei Regelschmerzen, Rücken- oder anderen Muskelschmerzen.
Migräne
Präventive Therapie mit Botulinumtoxin A verringert Bedarf an Akutmedikation
Botulinumtoxin-A-Injektionen führen zu einer Einsparung an erforderlicher Akutmedikation bei Migräne. Für eine genauere ökonomische Einschätzung dieser präventiven Therapie sind jedoch weitere Studienergebnisse abzuwarten.