Blitzartige Entladung

Epilepsien sind neurologische Erkrankungen mit äußerst vielfältigem Erscheinungsbild [2]. In der Regel wird daher von Epilepsien in der Mehrzahl gesprochen [2]. Sie gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. In Deutschland sind ungefähr 400 000 bis 800 000 Menschen betroffen [1]. Dabei kommt es zu übermäßigen neuronalen Entladungen im Gehirn. Diese Entladungen lassen sich übrigens bei jedem Menschen provozieren: durch Elektrolytverschiebungen oder durch Schlafmangel. Bei Epilepsiepatienten entstehen diese Entladungen ohne ersichtlichen äußeren Einflussfaktor.

Die Standardtherapie bei Epilepsien besteht in einer dauerhaften medikamentösen Anfallsprophylaxe. In den meisten Apotheken werden Antiepileptika mehrmals täglich abgegeben. Auch Kombinationsbehandlungen von Antiepileptika sind teilweise notwendig. Doch welche Kombinationen sind sinnvoll und mit welchen Nebenwirkungen und Interaktionen ist zu rechnen? Und in welchen Fällen sollten Patienten welche Antiepileptika bekommen? All dies und noch viel mehr erläutert Prof. Dr. Andreas Schulze-Bonhage, Freiburg, in seiner Übersicht "Epilepsien".

Um Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) geht es auch in unserer neuen MMP-Rubrik „Medikationsmanagement“. Im Einführungsartikel stellt Dr. Dirk Keiner, Weimar, die AMTS-Risiko-Pyramide vor, nach der Arzneistoffe systematisch im Hinblick auf AMTS-Risiken analysiert werden können, sodass eine erfolgreiche individualisierte Arzneimitteltherapie erfolgen kann. Wie diese Analyse dann für einzelne Arzneistoffe aussehen wird, lesen Sie in den nachfolgenden Ausgaben der MMP.

Zusätzlich finden Sie in dieser Ausgabe zwei spannende Berichte zum Schmerz- und Palliativtag sowie zum Fortbildungskongress des Berufsverbandes der Frauenärzte. Beide Kongresse fanden dieses Jahr pandemiebedingt virtuell statt.