Außergewöhnlich gut informiert


Dr. Tanja Saußele, Stuttgart

Foto: Ferdinando Iannone

Seit fast einem Jahr werden Hämophilie-Patienten nun auch durch öffentliche Apotheken mit ihren Arzneimitteln versorgt. Betroffene Apotheken können sich durch eine Mitgliedschaft im Verband der Hämophilie-Apotheken e. V. deutschlandweit vernetzen und somit zu einer flächendeckenden Versorgung und einheitlichen Qualitätskriterien zum Wohle des Patienten beitragen [1]. Da in Deutschland allerdings nur etwa 6000 Patienten mit einer Hämophilie leben [2], werden viele von uns bislang nichts mit der Beratung oder Belieferung von Blutgerinnungspräparten für Hämophilie-Patienten zu tun gehabt haben. Dennoch (oder gerade deshalb) haben wir diese Ausgabe der MMP dem Thema Hämophilie gewidmet. Von der Geschichte über die Vererbung bis zur Therapie, die weit über die Substitution mit Gerinnungsfaktoren hinausgeht, gibt es viele spannende Aspekte rund um das Krankheitsbild. Und für den Fall, dass Ihnen morgen doch ein Hämophilie-Patient oder dessen Eltern begegnen, erhalten Sie im Medizin-meets-Pharmazie-Beitrag von Dr. Georg Goldmann und seiner Kollegin Dr. Silvia Horneff einen ersten Einblick über diese Erbkrankheit und deren Behandlung.

Anders sieht es beim von-Willebrand-Syndrom (vWS) aus. Das vWS ist die häufigste Blutgerinnungsstörung, an der etwa einer von 100 Menschen leidet. Welche Symptome hier typisch sind und wie das vWS behandelt wird, erfahren Sie ebenfalls in diesem Heft.

Im Gegensatz zur Hämophilie haben Sie wahrscheinlich täglich mit Patienten zu tun, die unter Hauterkrankungen leiden. Im Bericht von der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft erfahren Sie zum Beispiel, was es Neues bei der Behandlung der Psoriasis und Neurodermitis gibt. Und wussten Sie zum Beispiel, dass Metamizol einer der häufigsten Auslöser für die generalisierte bullöse Form des fixen Arzneimittelexanthems (GBFDE) ist? Diese unerwünschte Arzneimittelwirkung ist zwar auch selten, aber im Zuge der steigenden Metamizol-Verordnungen ist es gut, schon einmal davon gehört zu haben. Mit der MMP bleiben Sie außergewöhnlich gut informiert.

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