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EditorialDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Durchblick im Therapie- Dschungel

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ÜbersichtSimon Faissner und Ralf Gold, Bochum

Stufentherapie der multiplen Sklerose

Die multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems, die zu Demyelinisierung, axonalem Schaden und Neurodegeneration führt. In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene neue Substanzklassen und Wirkweisen eingeführt, die mittlerweile zu der komfortablen Situation führen, dass man aus fast 20 MS-Therapien für verschiedene Erkrankungsformen und unterschiedliche Verlaufsformen sowie Schweregrade auswählen kann. Dies führt zu einer immer komplexer werdenden Therapielandschaft mit der schwierigen Frage, in welcher Sequenz Immuntherapien gegeben werden sollten. Hier stehen sich insbesondere die Konzepte einer Eskalationstherapie und einer Behandlung entsprechend der Vorstellung „hit hard and early“ gegenüber. Auch die Deeskalation bzw. das Absetzen von Immuntherapien sind Gegenstand aktueller Diskussionen. In dieser Übersichtsarbeit werden wir den aktuellen Wissensstand zur Stufentherapie der MS erörtern und einen Wegweiser für die Umsetzung im praktischen Alltag liefern.

FlaggeEnglish abstract

Therapeutic algorithms of multiple sclerosis

Multiple sclerosis (MS) is a chronic inflammatory disease of the central nervous system leading to demyelination, axonal damage and neurodegeneration. In recent decades, several new classes of compounds and modes of action have been introduced, which now lead to the comfortable situation of being able to choose from almost 20 MS therapies for different disease courses and severities. This situation leads to an increasingly complex therapeutic landscape with the difficult question in which sequence immunotherapies should be administered. In particular, the concepts of escalation therapy and treatment according to the notion of „hit hard and early“ interact with each other. De-escalation or discontinuation of immunotherapies are also subject of current discussions. In this review we will discuss the current state of knowledge on stepwise therapy of MS and provide a guide for its implementation in daily practice.

Seite 238 - 242
BerichtDr. Alexander Pensler, Braunschweig

Perspektiven der neuen Diabetes-Therapie

31. Diabetes-Seminar für Apotheker am 29. April in Bad Mergentheim

Bereits zum 31. Mal fand das Diabetes-Seminar für Apotheker im Diabetes Zentrum Mergentheim statt. Da es sich um eine Hybridveranstaltung handelte, war die Teilnahme sowohl vor Ort als auch online möglich. Unter der Leitung von Professor Dr. med. Thomas Haak erwarteten die gespannten Teilnehmer insgesamt fünf Vorträge zu Innovationen in der Diabetestherapie. So ging es an diesem Vormittag um Inkretin-Therapeutika, Glucosesensoren und automatische Insulinpumpen, den Gesundheitspass Diabetes und das diabetische Fußsyndrom.

Seite 244 - 249
BerichtDr. Matthias Desch, Kogl, Österreich

Systemisch denken – individuell therapieren

Vom 22. bis 25. April 2023 fand im RheinMain CongressCenter Wiesbaden der 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) sowohl als Präsenzveranstaltung als auch online statt. Unter dem Motto „Systemisch denken – individuell therapieren“ konnten mehr als 7000 interessierte Teilnehmer in mehr als 1000 Vorträgen den aktuellen Stand der Wissenschaft erleben. Die über 800 Referenten boten dabei einen Überblick aus der gesamten Palette der internistischen Medizin.

Seite 250 - 253
Fragen aus der Praxis

Hypercholesterinämie – Von etablierten Konzepten bis zu innovativen Therapieoptionen

Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar

Am 9. Mai 2023 fand das Webinar „Hypercholesterinämie – Von etablierten Konzepten bis zu innovativen Therapieoptionen“ statt. Referent Prof. Dr. Dietmar Trenk, Universitätsklinikum Freiburg, Department Universitäts-Herzzentrum, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Bad Krozingen, sprach in seinem Vortrag unter anderem über genetische Faktoren, die den Cholesterinspiegel beeinflussen, aktuelle LDL-Zielwerte und Alternativen zur Statintherapie. Während der Veranstaltung wurden zahlreiche Fragen gestellt. Lesen Sie hier eine Auswahl sowie die Antworten unseres Experten.

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Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertDr. Miriam Neuenfeldt, Stralsund

Sepsisprophylaxe in der Schwangerschaft

Azithromycin auch bei Vaginalgeburt von Vorteil

Die Anwendung von Azithromycin senkt das Risiko für Infektionen bei Schwangeren, die einen Kaiserschnitt planen. Aber welchen Effekt hat das Makrolidantibiotikum bei Frauen, die vaginal entbinden möchten? In einer Studie wurde untersucht, ob eine orale Einmalgabe das Risiko für Sepsis und Sterblichkeit bei Müttern und Neugeborenen reduzieren kann.

Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertDr. Dr. Tanja Neuvians, Ladenburg

Myopie bei Kindern

Atropin-Augentropfen verzögern Kurzsichtigkeit

Atropin-Augentropfen können bei Kindern das Fortschreiten einer Kurzsichtigkeit verlangsamen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob sie auch einen Einfluss auf den Beginn einer Kurzsichtigkeit bei gesunden Kindern haben.

Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertSusanne Pickl, Berlin

Atopische Dermatitis

Lebrikizumab in Kombination mit topischen Glucocorticoiden vermindert Krankheitsschwere

Der selektive Interleukin(IL)-13-Inhibitor Lebrikizumab konnte seine Wirksamkeit bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis bereits in mehreren Monotherapie-Studien unter Beweis stellen. Die ADhere-Studie untersuchte nun den Einsatz des monoklonalen Antikörpers in Kombination mit topischen Glucocorticoiden bei Jugendlichen und Erwachsenen. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Verbesserungen der Erkrankungsanzeichen, des Juckreizes sowie der Lebensqualität unter der Kombinationstherapie.

Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertDr. Larissa Tetsch, Maisach

RSV-assoziierte Atemwegsinfektionen

Nirsevimab als Behandlungsoption bei Kindern mit erhöhtem Risiko

Das humane respiratorische Synzytial-Virus ist eine der Hauptursachen für Infektionen der unteren Atemwege und Krankenhauseinweisungen bei Kleinkindern. Der monoklonale Antikörper Nirsevimab kann in gewichtsadaptierter Dosierung RSV-bedingte Atemwegsinfekte sowohl bei früh- als auch bei reifgeborenen Säuglingen verhindern. Die Extrapolation pharmakokinetischer Daten legt nahe, dass auch Kinder mit erhöhtem Risiko von der Behandlung profitieren dürften.

Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertDr. Alexander Pensler, Braunschweig

Akutes Koronarsyndrom

Rivaroxaban könnte ähnlich gut wirken wie Enoxaparin

Ist die Kurzzeittherapie mit oralem Rivaroxaban in der Akutphase des Koronarsyndroms genauso wirksam wie subkutane Enoxaparin-Injektionen? Eine neue Projektstudie verglich die beiden medikamentösen Therapien: Demnach ist die zweimal tägliche, niedrig dosierte Gabe von 5 mg Rivaroxaban hinsichtlich des Blutungsrisikos und der Wirksamkeit gegen schwere kardiale Komplikationen vergleichbar mit einer Enoxaparin-Behandlung.

Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertLaura Witt, Münster

Hypercholesterinämie

Langzeitsicherheit und -wirksamkeit des neuen PCSK9-Inhibitors Inclisiran bestätigt

Eine vierjährige Erweiterungsstudie bestätigte die Langzeitwirksamkeit und -sicherheit des neuen PCSK9-Inhibitors Inclisiran.

Seite 255 - 265
Referiert & kommentiertSarah F. Decker, Wäschenbeuren

Diabetes mellitus Typ 2

Empagliflozin und Linagliptin bei jungen Patienten

Der SGLT-2-Inhibitor Empagliflozin und der DDP-4-Hemmer Linagliptin werden bei erwachsenen Typ-2-Diabetikern erfolgreich zur Blutzuckerkontrolle eingesetzt. Daten zur Behandlung junger Patienten fehlen allerdings. Die Ergebnisse der DINAMO-Studie zeigten, dass Empagliflozin den HbA1c-Wert auch bei Patienten unter 18 Jahren signifikant senken konnte.

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Referiert & kommentiertSaskia Fechte, Stuttgart

Wussten Sie schon ...?

Vexas-Syndrom: Autoinflammation überall