Arzneistoff-Metabolismus durch Cytochrom-P450-Enzyme
Variabilität durch Polymorphismen und exogen zugeführte Stoffe
Trotz Gabe einer „normalen“ Arzneimittel-Dosis können sich bei bestimmten Patienten Über- und Unterdosierungen einstellen. Eine wichtige Ursache für solche teilweise klinisch relevanten Effekte sind endogen oder exogen verursachte Veränderungen in der Aktivität des Cytochrom-P450-Enzymsystems.
Chronischer Juckreiz
Ursachen und therapeutische Möglichkeiten
Juckreiz (Pruritus) zählt zu den häufigsten Beschwerden, die vom Hautorgan ausgehen können, und ist definiert als eine unangenehme Sinneswahrnehmung, die mit Kratzen oder Reiben beantwortet wird [1–3]. Akuter Juckreiz dient als physiologische Sinnesempfindung dazu, störende Parasiten, Pflanzenbestandteile oder andere Fremdkörper von der Hautoberfläche zu entfernen. Im Gegensatz zu diesem kurzfristigen, akuten Juckreiz ist chronischer Juckreiz (über 3 Monate Dauer) ein Warnsymptom für eine zugrunde liegende Erkrankung. Chronischer Juckreiz ist häufig ein sehr quälendes Symptom und schränkt die Lebensqualität stark ein. Er kommt bei verschiedenen Dermatosen sowie Systemerkrankungen vor.
Neuere Antibiotika für die Behandlung von MRSA-Infektionen
Vergleich zur Therapie mit Vancomycin
Weltweit ist eine stetige Zunahme von Organ- und Systeminfektionen durch grampositive multiresistente Bakterien, wie Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-(MRSA-)Stämme oder Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE), zu verzeichnen. Aufgrund des Mangels an MRSA-wirksamen Substanzen konnten lange Zeit nur die beiden Glykopeptide Vancomycin und Teicoplanin als therapeutische Alternativen für diese Infektionen eingesetzt werden. Mittlerweile stehen aber auch einige neue, teilweise sehr viel versprechende Präparate, wie beispielsweise Linezolid oder Daptomycin (Zulassung bisher nur in den USA), zur Verfügung. Andere Präparate (Tigecyclin, Dalbavancin, Oritavancin, Telavancin) sind für die Behandlung von MRSA-Infektionen noch nicht zugelassen.Im Folgenden möchten wir die derzeit klinisch eingesetzten oder in der klinischen Prüfung befindlichen „MRSA-Präparate“ vorstellen und versuchen, ihre Wertigkeit ins Verhältnis zur herkömmlichen MRSA-Therapie mit Vancomycin zu setzen.
Lymphogranuloma venereum
Ausbreitung einer tropischen Geschlechtskrankheit in Europa
Das Lymphogranuloma venereum (LGV) ist eine sexuell übertragene systemische Erkrankung, die durch bestimmte Serovare des intrazellulär lebenden Bakteriums Chlamydia trachomatis hervorgerufen wird. Die Krankheit tritt vorwiegend bei Männern auf und ist in vielen Regionen der Tropen endemisch. In den westlichen Industrienationen wurde sie bislang nur selten diagnostiziert. In den Jahren 2003 und 2004 kam es in den Niederlanden zu einem größeren LGV-Ausbruch, in dessen Verlauf vor allem homosexuelle Männer erkrankten. Ein Anstieg der Krankheitsfälle bei homosexuellen Männern wird seitdem aus mehreren europäischen Städten gemeldet. Das Lymphogranuloma venereum ist mit antibakteriellen Wirkstoffen gut therapierbar, bietet aber durch die charakteristische Geschwürbildung an den Geschlechtsorganen ein ideales Vehikel zur Transmission weiterer sexuell übertragbarer Krankheitserreger.
Lipidablagerungen in der Haut
Ein Patient klagt über Fettablagerungen in der Haut am Ellenbogen. Was könnte die Ursache sein? Wie kann dem Patienten geholfen werden?
Warzen – Selbstmedikation oder Entfernung durch den Arzt?
Was ist die Ursache für Warzen und wie ist sie zu bekämpfen? Was kann die Selbstmedikation leisten und wann ist eine Entfernung durch den Arzt sinnvoll oder heilen Warzen von selbst?
Hormonersatztherapie
Nach Absetzen kehren die Beschwerden zurück
Nach Absetzen einer Hormonersatztherapie kehren klimakterische Beschwerden zurück. So das Ergebnis einer Befragung von fast 10 000 Frauen aus der WHI-Studie (Women's health initiative).
RSV-Infektionen
Bei Älteren und chronisch Kranken vergleichbar häufig mit Influenza A
Das respiratorische Synzytialvirus (RSV) ist für eine große Zahl von Infektionen der Atemwege bei Älteren und Hochrisiko-Patienten verantwortlich und führt zu Hospitalisierungen und Todesfällen. Die Häufigkeit der Krankheit in diesen Personengruppen dürfte in etwa der der nicht-pandemischen Influenza A entsprechen. Klinische Studien mit Impfstoffen laufen zurzeit, medikamentöse Therapien sind nur begrenzt vorhanden.
Anti-IgE-Antikörper
Omalizumab bei schwerem allergischem Asthma bronchiale zugelassen
Der monoklonale Antikörper Omalizumab bindet freies IgE im Körper und verhindert so den Ablauf IgE-vermittelter allergischer Reaktionen. Seit Oktober 2005 ist Omalizumab auch in Deutschland zugelassen als „Add-on-Therapie“ für Patienten ab 12 Jahre mit schwerem Asthma bronchiale, die trotz Behandlung mit hoch dosierten inhalierbaren Glucocorticoiden und Beta2-Sympathomimetika nicht zufrieden stellend behandelt werden können.
Allergien
Allergologische Gesichtspunkte zum Thema Feinstaub
Erhöhte Feinstaubbelastung kann die allergische Potenz von Pollen direkt steigern und so zur erhöhten Prävalenz von Allergien in der Bevölkerung beitragen. Aber auch bei Nicht-Allergikern, insbesondere bei Patienten, die bereits an chronischen Atemwegsinfektionen leiden, können durch diese Belastung entzündliche Prozesse gefördert werden.
Lipidsenker
Ezetimib hemmt Niemann-Pick-C1-like-1-Protein
Verschiedene tierexperimentelle und In-vitro-Untersuchungen haben ergeben, dass das Niemann-Pick-C1-like-1-Protein vermutlich der Angriffspunkt des Cholesterol-Resorptionshemmers Ezetimib ist.
Kardiometabolische Störungen
„Ganzheitliche“ Therapie verhindert Komplikationen
Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht und Diabetes mellitus sind zwar unterschiedliche Krankheitsbilder, sie stehen jedoch in engem Zusammenhang stehen und treten selten allein auf. Experten gaben im Rahmen des Bensberger Schlossgesprächs einen Überblick über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und neue klinische Daten zu diesen Erkrankungen und zum so genannten metabolischen Syndrom.
Pulmonal-arterielle Hypertonie
Sildenafil zur Therapie zugelassen
Der Phosphodiesterase(PDE)-5-Hemmer Sildenafil (Revatio®) führte bei Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie zu einer signifikant gesteigerten körperlichen Belastbarkeit und damit zu einer signifikant verbesserten Prognose der Patienten. Sildenafil wurde in Europa Ende Oktober 2005 zur Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie im funktionellen Schweregrad NYHA III zugelassen.
Migräne
Topiramat jetzt auch zur Prophylaxe
Das als Antiepileptikum schon seit längerem eingesetzte Topiramat hat sich in mehreren klinischen Studien auch in der Prophylaxe von Migräneattacken als wirksam und sicher erwiesen.
Narkolepsie mit Kataplexie
Therapie mit Gamma-Hydroxy-Buttersäure
Die Therapie der Narkolepsie mit Kataplexie wird erleichtert: Gamma-Hydroxy-Buttersäure (Xyrem®) – bislang nur im Off-Label-Use – wurde nun als erste Substanz für diese Indikation von der europäischen Zulassungsbehörde EMEA zugelassen.