Editorial

Ausgereizt?!

ÜbersichtFlorian Pape und Ralf Stahlmann, Berlin

Chlorakne nach Dioxin-Exposition

Ende des Jahres 2004 erregte die mutmaßliche „Dioxin-Vergiftung“ des Präsidentschaftskandidaten und heutigen Staatspräsidenten der Ukraine, Viktor Juschtschenko, große Aufmerksamkeit in den Medien. Die bei dem Politiker zu beobachtenden schweren Veränderungen der Haut, die als „Chlorakne“ bezeichnet werden, sind eine charakteristische Folge einer hohen Dioxin-Exposition. Diese dermatologische Erkrankung ist seit langem bekannt, doch erst in den letzten Jahren sind detaillierte Erkenntnisse über den möglichen Pathomechanismus gewonnen worden. Die Toxizität der „Dioxine“, und insbesondere die „Chlorakne“ sowie die wahrscheinlich zugrunde liegenden molekularen Mechanismen sollen in dieser Übersicht beschrieben werden.

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Chloracne after exposure to Dioxin

In 2004, the assumed "dioxin intoxication" of the presidential candidate and today's President of the Ukraine, Victor Yushchenko, gained considerable attention in the media. The politician exhibited pronounced skin changes compatible with chloracne, a characteristic sequela of an exposure to high doses of Dioxin. Although this dermatologic disorder has been known for a long time, it is only during recent years that detailed knowledge regarding possible pathomechanisms has been gained. The probable underlying mechanisms of Dioxin toxicity, with special emphasis on the development of chloracne, will be discussed in this review.

ÜbersichtSilke Lauterbach, Kassel

Verbrennungen und Verbrühungen

In Deutschland erleiden jährlich 20 000 Kinder und Erwachsene Verbrennungen. Verbrennungen entstehen dadurch, dass Hitze auf die Haut einwirkt. Durch die sofortige Kühlung der betroffenen Hautareale werden Schmerzen gelindert und die Ausweitung der Verbrennung in die Tiefe verhindert. Klinisch kann man verschiedene Schweregrade unterscheiden. In Abhängigkeit dieser Schweregrade erfolgt die Therapie.

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Burns and scalds

Every year, 20 000 children and adults in Germany sustain serious burns resulting from the influence of strong heat on their skin. To cool down the burnt skin immediately relieves the pain and prevents further damage to deeper parts of the skin. According to the extent of the damage, different clinical degrees of burns are defined, which determine the appropriate therapeutic treatment.

ÜbersichtMitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut

Möglichkeit einer Impfung gegen Rotavirus-Erkrankungen

Fragen und Antworten

Die STIKO nimmt in der Rubrik "Häufig gestellte Fragen (FAQ)" ergänzend zu ihren Empfehlungen, Begründungen und Hinweisen zu Sachverhalten von allgemeinem oder aktuellem Interesse Stellung.
Seit Sommer 2006 sind in Deutschland zwei orale Impfstoffe gegen Rotaviren verfügbar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich mit der Frage einer Impfung gegen Rotavirus-Erkrankungen beschäftigt, diese aber bisher nicht generell empfohlen. Innerhalb der Ärzteschaft sind seit Zulassung der Impfstoffe zunehmend Fragen zu deren Anwendung entstanden. Die STIKO möchte mit den folgenden Ausführungen einige dieser Fragen beantworten. Zur Anwendung der beiden Impfstoffe sind die Fachinformationen der Hersteller zu beachten. Zur weiteren Information wird auf die dazu vorliegenden wissenschaftlichen Publikationen (auch aus dem RKI) und auf die Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (www.dakj.de) hingewiesen.

Fragen aus der PraxisDr. med. Mirko Berger, Hamburg

Homöopathische Behandlung von Verletzungsfolgen stets mit Arnica?

Das homöopathische Arzneimittel Arnica wird weit verbreitet insbesondere bei akuten Gesundheitsstörungen (z. B. Weichgewebsverletzungen) eingesetzt. Doch ist der Einsatz des homöopathischen Arzneimittels bei allen Verletzungsfolgen generell zu empfehlen? Und auf welcher Grundlage erfolgt überhaupt die homöopathische Behandlung?

Referiert & kommentiertam

Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)

Selektiver Endothelin-Typ-A(ETA)-Rezeptorantagonist Sitaxentan

Der selektive Endothelin-Typ-A(ETA)-Rezeptorantagonist Sitaxentan (Thelin®) wurde zur Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) zugelassen. Die aktuelle Datenlage zur Therapie der PAH wurde bei der von der Firma Encysive veranstalteten Einführungspressekonferenz in München im Februar 2007 zusammengefasst.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Melatonin-Rezeptoragonist

Ramelteon ein neues Schlafmittel ohne Missbrauchspotenzial?

Ramelteon zeigte in Dosen bis hin zum 20fachen der empfohlenen therapeutischen Dosierung keine signifikanten Anzeichen für ein Missbrauchspotenzial oder eine Beeinträchtigung von motorischen oder kognitiven Funktionen. Der Melatonin-Rezeptoragonist könnte eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen Schlafmitteln sein.

Referiert & kommentiertBettina Martini, Memmingen

Arzneimittelsicherheit

Paracetamol erhöht Leberwerte – auch in therapeutischen Dosen

Bei einer täglichen Einnahme von 4-mal täglich 1 000 mg Paracetamol allein oder in Kombination mit einem Opioid stiegen die Alaninaminotransferase-(ALT-)Werte gesunder Erwachsener bei 39 % auf mehr als das Dreifache des oberen Normalwerts. In der Kontrollgruppe, die Plazebo und die gleichen Nahrungsmittel erhalten hat, gab es keinen Fall einer solchen Erhöhung.

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Rhinosinusitis

Welche Patienten profitieren von Antibiotika?

Bisher gibt es keine schnelle und praktikable Möglichkeit, eine bakteriell bedingte Rhinosinusitis von einer viral bedingten Form zu unterscheiden. Dies führt häufig zu einem unangemessenen Einsatz von Antibiotika. Die Sekundäranalyse der Daten einer kontrollierten, randomisierten Studie ergab, dass es leider nicht möglich ist, anhand einer bestimmten Konstellation von Symptomen eine Vorhersage über den Nutzen einer antibiotischen Behandlung zu machen.

Referiert & kommentiertDr. Christiane Staiger, Darmstadt

Kniegelenksarthrose

Schmerzlinderung durch Beinwellwurzelextrakt-Salbe

Die lokale Behandlung mit einer Beinwellwurzelextrakt-Salbe führt bei schmerzhafter Kniegelenksarthrose zu einer signifikanten Minderung der Schmerzen. In einer klinischen Studie ergab sich ferner eine deutliche Verbesserung der Kniebeweglichkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensqualität für die Patienten.

Referiert & kommentiertDr. B. Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Kniegelenksarthrose

Massage erzielt therapeutischen Erfolg

Bei Patienten mit symptomatischer Kniegelenksarthrose erwies sich eine Massagetherapie als sicher und wirksam. Die Schmerzen konnten gelindert und die Funktionsfähigkeit verbessert werden.

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Anti-Aging

Keine „Verjüngung“ durch DHEA oder Testosteron

Begleiterscheinungen des Alterns können bei Frauen und Männern durch Dehydroepiandrosteron (DHEA) nicht verbessert werden. Auch die transdermale Gabe von Testosteron konnte bei Männern weder verschiedene Messparameter zur Körperzusammensetzung noch die Lebensqualität deutlich bessern. Diese Ergebnisse einer aktuellen, Plazebo-kontrollierten Doppelblindstudie sind ein weiterer Beweis dafür, dass DHEA und Testosteron keine hormonellen Wunderwaffen gegen das Altern sind.

Referiert & kommentiertBettina Martini, Memmingen

Lebensgewohnheiten

Schützt grüner Tee vor Herzinfarkt und Schlaganfall?

In Japan wurde bei über 40 000 Personen die Menge des täglich konsumierten grünen Tees erfasst und die Auswirkung des Konsums auf die Gesamtsterblichkeit und auf die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ermittelt. Demnach schützt grüner Tee vor Herzinfarkt und Schlaganfall, nicht aber vor Krebs.

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Luftverschmutzung

Herz-Kreislauf-Risiko durch Feinstaub höher als bisher angenommen

Eine große, prospektive Beobachtungsstudie mit ursprünglich herzgesunden postmenopausalen Frauen in den USA verzeichnet ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bei langzeitiger Feinstaubbelastung.

Referiert & kommentiertam

Brustkrebs

MR-Tomographie findet mehr Tumoren

Referiert & kommentiertho

Krankheitsüberträger

Auwaldzecke auf dem Vormarsch