Seite 1
EditorialSaskia Fechte, Stuttgart

Impfungen: Es gibt noch mehr als Corona

Seite 4 - 10
ÜbersichtMartina Prelog, Würzburg

Impfungen gegen humane Papillomviren (HPV)

Ein Update

Infektionen mit dem humanen Papillomvirus (HPV) sind verbunden mit Karzinomen des Gebärmutterhalses, der Vagina, der Vulva, des Penis, des Anus und des Oropharyngealbereichs sowie mit Genitalwarzen und stellen eine bedeutende Krankheitslast für die Bevölkerung dar. Die HPV-Impfung als effektive präventive Maßnahme gegen HPV-assoziierte Erkrankungen überzeugt durch eine hohe Sicherheit bei gleichzeitig langanhaltender Wirkung. Nun liegen erstmals Daten vor, die auch bevölkerungsbezogene Effekte auf die Reduktion des Zervixkarzinoms durch die Impfmaßnahmen zeigen. Die folgende Übersichtsarbeit beleuchtet die Herstellung des HPV-Impfstoffs sowie die Anwendung, Effektivität und Sicherheit der HPV-Impfung und beschreibt aktuelle Daten zur bevölkerungsbezogenen Wirksamkeit.

FlaggeEnglish abstract

Update human papilloma virus (HPV) vaccination

Human papilloma virus (HPV) is a DNA virus and affects almost all humans during their life-time. High-risk types, such as HPV16 and HPV18, are associated with cervical cancer, as well as cancer of the vulva, vagina, anus, penis and the oro-pharyngeal tract. Low-risk types are causes of genital warts. Recombinant DNA technology was used to create non-infectious DNA-free virus-like-particles consisting of L1 proteins for vaccination against HPV which induces efficient humoral and cellular immune responses against HPV. HPV-vaccination has been proven to be protective against HPV-associated diseases and results in significant reduction of the risk to develop cervical cancer and its precursors. HPV-vaccination establishes long-term immunity and provides a favourable safety profile. Recent publications showed a significant reduction of cervical cancer on the population level and allow to estimate the general impact of HPV-vaccination programs also on the social-economical level. The vision of WHO is a cervix-cancer-free world realized by both HPV-vaccination strategies and preventive HPV-screening.

Seite 12 - 17
Klinische PharmazieBarsom Aktas, Ochsenfurt, Elke Butt, Würzburg, Katrin Zehnter, Ochsenfurt, MainArzt GmbH, Ochsenfurt und Sabine Herterich, Würzburg

Pharmakogenomik der Clopidogrel-Therapie

Pharmazeutisches Konsil

Ein interdisziplinäres Medikationsmanagement zur Berücksichtigung des Patientengenotyps in der Arzneimitteltherapie wurde bislang in Deutschland in öffentlichen Apotheken nicht durchgeführt. Daher erarbeiteten wir eine Vorgehensweise, die für künftige Projekte als Mustervorlage dienen kann. Hierzu untersuchten wir 32 Patienten, die Clopidogrel einnahmen, auf Varianten im CYP2C19-Gen, die Einfluss auf die katalytische Aktivität des Enzyms nehmen. Dabei organisierte und bündelte der Apotheker alle Informationen für den Hausarzt und gab ihm ein studienkonformes pharmazeutisches Konsil als Therapieempfehlung an die Hand. Darin empfahl der Apotheker dem Hausarzt für vier der untersuchten Personen eine Umstellung von Clopidogrel auf Ticagrelor oder Prasugrel.

FlaggeEnglish abstract

Pharmacogenomics of clopidogrel therapy

Interdisciplinary medication management increases the safety and effectiveness of a drug. Mutual influencing of different drugs, handling problems or different genetic predispositions of the patients can negatively influence the desired effect of the medication. For example, certain mutations in the CYP2C19 enzyme reduce or abolish enzymatic activities resulting in reduced or absent conversion of the antithrombotic drug clopidogrel into its effective form.

Interdisciplinary medication management including genetic information has not yet been carried out in public pharmacies in Germany. We therefore developed a procedure that can be used as a template for future projects. For this purpose, we examined 32 patients on clopidogrel treatment for their variants in the CYP2C19 gene that influence the catalytic activity of the enzyme. The pharmacist organized and bundled the information for the family doctor and provided a study-compliant pharmaceutical consultation as a therapy recommendation. Therein, he recommended to switch from clopidogrel to ticagrelor or prasugrel for four of the patients examined.

Seite 18 - 19
Fragen aus der Praxis

Webinar „Des Knaben Wunderhorn“

Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar

Am 25. Oktober 2021 fand das MMP-Webinar „Des Knaben Wunderhorn – Testosteron-Ersatztherapie und PDE-5-Hemmer“ statt. Referent war Prof. Dr. Thomas Herdegen, Facharzt für Experimentelle Pharmakologie und C3- Professor für Pharmakologie an der Universität Kiel. Lesen Sie hier seine Antworten auf die während der Veranstaltung gestellten Fragen.

Seite 20 - 24
BerichtSusanne Pickl, Berlin

Versorgung geriatrischer Patienten: Generalisten und Spezialisten sind gefragt

33. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

Der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) fand vom 2. bis 4. September 2021 online unter dem Motto „Geriatrie – Brücke zwischen Generalisten und Spezialisten“ statt. Die komplexe klinische Versorgung betagter Patienten bedarf der integrierenden Sicht des Generalisten, aber auch der Expertise des Spezialisten, erklärte der DGG-Kongresspräsident Prof. Rainer Wirth. Das spiegelte sich auch im breiten Themenspektrum wider, das von aktuellen Erkenntnissen zu COVID-19 bei älteren Patienten über Altersschwerhörigkeit bis hin zur Sturzgefahr durch Arzneimittel reichte.

Seite 25 - 29
BerichtThomas M. Heim, Freiburg

Neues zur Therapie neurologischer Erkrankungen

Nachlese zum Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2021

Aufgrund der Corona-Pandemie fand der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) nun zum zweiten Mal in Folge ausschließlich virtuell statt. Die Veranstaltung beeindruckte dennoch mit einer großen Vielfalt, Aktualität und Praxisrelevanz der Themen – nicht nur, aber auch zum Thema COVID-19 aus neurologischer Sicht.

Seite 30 - 37
Klinische Pharmazie

Mehr Arzneimitteltherapiesicherheit durch pharmazeutische Expertise

Abstracts der Poster, vorgestellt bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie am 20. November 2021

Die Abstracts der Poster sind alphabetisch nach Autorennamen (Erstautor) sortiert

Seite 38 - 44
Referiert & kommentiertSaskia Fechte, Stuttgart

Diabetes mellitus

Bessere HbA1c-Werte und weniger Hypoglykämien durch kontinuierliche Glucosemessung

Schwankende Glucosespiegel und Hypoglykämien stellen Risikofaktoren für Diabetespatienten dar, die es zu vermeiden gilt. Der Einsatz eines kontinuierlichen Glucosemonitorings (CGM) kann hierbei von Vorteil sein. Sowohl für Diabetes mellitus Typ 1 als auch für Typ 2 unter Insulintherapie wurden positive Ergebnisse beschrieben. Typ-2-Diabetiker profitierten dabei besonders, signifikante Verbesserungen zeigten sich aber bei beiden Varianten.

Seite 38 - 44
Referiert & kommentiertSonja Zikeli, Stuttgart

Diabetes mellitus Typ 2

Kardiovaskuläres Risiko unter Tirzepatid versus Insulin glargin

Tirzepatid ist ein neuer dualer GIP(Glucose-dependent insulinotropic polypeptide)- und GLP(Glucagon-like-Peptide)-1-Rezeptor-Agonist. Im Vergleich zu Insulin glargin zeigte er eine überlegene Wirksamkeit sowie vorteilhafte Effekte auf das kardiovaskuläre Risiko. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der SURPASS-4-Studie, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von Tirzepatid im Vergleich zu Insulin glargin bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 analysiert wurde.

Seite 38 - 44
Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Chronische Schmerzen

Wie wirksam sind medizinisches Cannabis und Cannabinoide?

In einem neuen systematischen Review mit Metaanalyse wurde die Evidenz der Effektivität von medizinischem Cannabis beziehungsweise Cannabinoiden hinsichtlich chronischer Schmerzen zusammengefasst.

Seite 38 - 44
Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Migräne

Ditane, Gepante oder doch lieber Triptane?

Sind Ditane und Gepante eine gute Alternative für die akute Migränetherapie? Laut einem systematischen Review mit Netzwerk-Metaanalyse sind sie zumindest kurzfristig weniger wirksam als Triptane. Aus Sicht der Autoren könnten die Substanzen aber eine Alternative für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen darstellen.

Seite 45
BücherforumIlva Großbach, Freiberg am Neckar

Mühelos und souverän durch Tag und Nacht