Stress lass nach!
Aprocitentan
Dualer Endothelin-Rezeptorantagonist zur Therapie der resistenten Hypertonie
Zur Behandlung von Patienten mit resistenter Hypertonie steht mit Aprocitentan ein Antihypertensivum mit einem neuartigen Wirkungsmechanismus zur Verfügung. Der duale Endothelin-Rezeptorantagonist kann bei Erwachsenen in Kombination mit mindestens drei anderen Antihypertensiva eingesetzt werden, wenn bisher keine adäquate Blutdruckkontrolle erreicht wurde. In der Zulassungsstudie zeigte sich eine vielversprechende Blutdrucksenkung bei guter Verträglichkeit.
English abstract
Aprocitentan: dual endothelin receptor antagonist for the treatment of resistant hypertension
Aprocitentan is a newly approved dual endothelin (ET) receptor antagonist for the treatment of resistant hypertension. It blocks both ETA and ETB receptors, effectively lowering blood pressure in patients whose hypertension remains uncontrolled despite treatment with at least three antihypertensive agents. The phase III PRECISION trial demonstrated a significant blood pressure reduction with aprocitentan, with effects sustained over 48 weeks. The drug’s pharmacokinetic profile minimizes drug–drug interactions, as it is primarily metabolized through glucuronidation rather than the cytochrome P450 pathway. The most common adverse effects observed were fluid retention and anemia, requiring careful monitoring. Unlike other antihypertensive agents such as spironolactone, aprocitentan does not increase potassium levels, making it a potential alternative for patients with chronic kidney disease. However, its long-term cardiovascular and renal protective effects remain uncertain. Further studies, including real-world evidence and head-to-head comparisons with existing therapies, are needed to fully establish its clinical utility. Despite these uncertainties, aprocitentan represents a promising addition to the therapeutic landscape for resistant hypertension management, offering an innovative approach to addressing a critical unmet medical need.
Pharmakotherapie der Alkoholabhängigkeit
Die Alkoholabhängigkeit zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig, ebenso die psychosozialen Komplikationen. In den letzten 30 Jahren hat es zahlreiche Versuche gegeben, die Alkoholkrankheit pharmakologisch zu beeinflussen. Aber zurzeit sind nur drei Medikamente zur Behandlung in Deutschland zugelassen. Die Gründe liegen zum einen in den mannigfaltigen biochemischen Wirkungen von Alkohol, durch die es schwierig ist, einen potenziellen Wirkort für ein Pharmakon zu definieren, und zum anderen darin, dass es sich bei Alkoholabhängigen um eine sehr heterogene Gruppe handelt.
English abstract
Pharmacotherapy of alcohol dependence
Alcohol dependence is one of the most common chronic disorders in Germany. The health consequences are manifold, as are the psychosocial complications. Over the past 30 years, there have been many attempts to treat alcohol dependence pharmacologically. However, only three drugs are currently approved for treatment in Germany. There are many reasons for this. On the one hand, there are the multiple biochemical effects of alcohol, which make it difficult to define a drug's potential site of action, and on the other hand, the fact that alcohol addicts are a very heterogeneous group.
Eine einzigartige fachliche Plattform
Kongressbericht zum 33. Norddeutschen Zytostatika Workshop
Der Fachkongress umfasste zahlreiche Themen der pharmazeutischen Onkologie. Drei Tage lang konnten rund 450 Teilnehmer Einblicke in dieses stetig wachsende Tätigkeitsfeld gewinnen. Eine zeitgleich durchgeführte Session der European Society of Oncology Pharmacy, eine PTA-Fachtagung sowie zahlreiche praxisnahe Workshops und Satellitensymposien der pharmazeutischen Industrie ergänzten die Tagung.
Der Apotheker als Wissensmanager – mehr Sicherheit für Arzt und Patient
Plenarvorträge beim 9. Kongress für Arzneimittelinformation in Köln
Am 31. Januar und 1. Februar 2025 fand zum neunten Mal der Kongress für Arzneimittelinformation in Köln statt und bot zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten für die rund 400 Teilnehmer. Die diesjährigen Plenarvorträge umfassten Beiträge zur Gesundheitskommunikation, unter den Aspekten Arzneimittelrisiken, Gesundheitskompetenz und interkulturelle Kommunikation. Darüber hinaus standen Vorträge zur Symptomatik und Therapie von Morbus Parkinson sowie zum Thema Künstliche Intelligenz in der Arzneimittelinformation auf der Agenda.
Morbus Menière
Veränderte Symptome im Krankheitsverlauf
Mit einem Kommentar von Prof. Dr. Thomas Herdegen, Kiel
Die Menière-Krankheit ist sowohl hinsichtlich ihrer Ursachen als auch ihrer Symptome sehr komplex. Eine retrospektive Studie zeigt, dass mit fortschreitender Erkrankung die typischen Schwindelanfälle seltener und schwächer werden, aber andere Symptome wie vestibuläre Sturzattacken, Gleichgewichtsstörungen und Hörverlust bestehen bleiben oder sogar zunehmen.
Infektionen der oberen Atemwege
Welchen Einfluss haben Probiotika auf die Fieberdauer bei Kindern?
Infektionen der oberen Atemwege treten bei Kindern insbesondere in den ersten Lebensjahren sehr häufig auf und gehen oft mit Fieber einher. Forschern aus Mailand zufolge könnte die Fieberdauer durch eine Probiotika-Gabe um etwa zwei Tage verringert werden.
Hormonersatztherapie in der Menopause
Herz-Kreislauf- und Thromboserisiko nicht bei allen Präparaten gleich
Eine Hormonersatztherapie (HRT) wird vielen Frauen im perimenopausalen Alter verordnet, um vasomotorische Symptome zu mildern. Zu der Frage, ob die HRT im Nebeneffekt eher schützend oder schädlich für Herz und Kreislauf ist, gibt es widersprüchliche Daten in der Literatur. In einer schwedischen Registerstudie mit ausgefeiltem Design wurde nun für sieben HRT-Regime der Zeitraum in den ersten zwei Jahren nach Therapiebeginn untersucht, verglichen mit dem Verzicht auf eine HRT. Die Ergebnisse fallen je nach Zusammensetzung und Applikationsform der HRT unterschiedlich aus.
Bakterielle Vaginose
Mitbehandlung des Partners senkt Rezidivrisiko
Die bakterielle Vaginose gehört zu den häufigsten Infektionen der Scheide. Um das Rückfallrisiko zu reduzieren, könnte es sinnvoll sein, auch den Partner zu behandeln. Das zeigt eine aktuelle australische Studie.
Colitis ulcerosa
Guselkumab bei aktiver Colitis ulcerosa wirksam?
Die Therapieoptionen bei Colitis ulcerosa sind häufig durch Herausforderungen wie Nichtansprechen eingeschränkt oder verlieren mit der Zeit an Wirksamkeit, weshalb es zusätzlicher Alternativen für eine adäquate Behandlung bedarf. In einer klinischen Studie ergab sich für den Wirkstoff Guselkumab bei einem signifikant höheren Anteil an Patienten eine klinische Wirksamkeit gegenüber Placebo.