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EditorialDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Stille Epidemie

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ÜbersichtIngo Stock, Bad Sooden-Allendorf

Hepatitis A – ein Update

Hepatitis A ist eine weit verbreitete Infektionskrankheit, die durch das Hepatitis-A-Virus, ein zur Familie der Picornaviren gehörendes einzelsträngiges RNA-Virus, verursacht wird. Die Übertragung des Erregers erfolgt in der Regel fäkal-oral – bei engem Kontakt direkt von Mensch zu Mensch. Eine Ansteckung über kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser ist aber ebenfalls häufig. Hepatitis A ist eine akute, nichtchronifizierende Erkrankung mit einer für Virushepatitiden typischen ikterischen Phase. Erkrankungsfälle sind in Deutschland relativ selten, es kommen aber Ausbrüche vor. Die Hepatitis-A-Therapie ist symptomatisch, eine spezifische antivirale Behandlung gibt es nicht. Für den Infektionsschutz kommt der Immunprophylaxe, für die monovalente Impfstoffe und Kombinationspräparate zur Verfügung stehen, eine besondere Bedeutung zu.

FlaggeEnglish abstract

Hepatitis A – an update

Hepatitis A is a widespread infectious disease caused by the hepatitis A virus, a single-stranded RNA virus belonging to the picornavirus family. The pathogen is usually transmitted via the fecal-oral route: directly from person to person through close contact, although infection via contaminated food or drinking water is also common. Hepatitis A is an acute, non-chronic disease with an icteric phase typical of viral hepatitis. The incidence of the disease is relatively low in Germany, but outbreaks do occur. Hepatitis A treatment is symptomatic; there is no specific antiviral treatment. Immuno-prophylaxis, for which monovalent vaccines and combination preparations are available, is particularly important for infection protection.

Seite 290 - 298
ÜbersichtThomas Herdegen, Kiel

Das Serotonin-Syndrom

Zuviel des Guten

Beim arzneimittelinduzierten Serotonin-Syndrom kommt es zu einem Überschuss des Botenstoffs Serotonin im synaptischen Spalt. Verantwortlich ist eine Hyperexzitation der 5-Hydroxytryptamin-Rezeptoren 5-HT1A und 5-HT2A. Das neuronale Syndrom tritt meist unter der Komedikation mehrerer serotonerger Substanzen auf. Verantwortlich sind in der Regel MAO-A-Hemmer und SERT-Inhibitoren. Das Risiko der einzelnen Wirkstoffe ist jedoch unterschiedlich einzuordnen.

FlaggeEnglish abstract

Serotonin syndrome

The pharmacological serotonin syndrome is a neuro-vegetative hyperexcitation syndrome by an excess of serotonin in the synaptic cleft and subsequent stimulation of the 5-HT1A- and 5-HT2A-receptors. In most cases, the serotonin-syndrome is provoked by serotonergic drugs, i.e. inhibitors of serotonin-reuptake (SSRI) or MAO A.

Seite 299 - 303
BerichtThomas M. Heim, Freiburg

Chronische Wunden erfordern hoch differenziertes Vorgehen

4. WundD.A.CH DreiLänderKongress 2025 in Freiburg im Breisgau

Bei chronischen Wunden wie Ulcus cruris, Dekubitus oder diabetischem Fußulkus ist der Heilungsprozess aus unterschiedlichen Gründen gestört. Häufig tragen Biofilme dazu bei, also Schleimschichten, die einen Schutzraum für pathogene Mikroorganismen bilden, über den diese sich ansiedeln, vermehren und ausbreiten können. Die Entfernung von Biofilmen im Rahmen des sogenannten Débridements ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen. Die Auswahl von Débridementtechniken, Antiseptika und Wundauflagen sollte mit großer Sorgfalt erfolgen und den aktuellen Wissensstand berücksichtigen, denn bei Menschen mit chronischen Wunden gibt es kein „one-size-fits-all“.

Seite 304 - 307
Fragen aus der PraxisDr. Dirk Keiner, Eisenach

Notfall – Schlaganfall: Therapie und Prävention

Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar

Am 29. April 2025 fand das MMP-Webinar „Notfall – Schlaganfall: Therapie und Prävention“ statt. Referent Dr. Dirk Keiner sprach in seinem Vortrag über die typischen Symptome, gängigen Therapiemöglickeiten und Risikofaktoren sowie Präventionsmöglichkeiten für einen Schlaganfall. Lesen Sie hier die Antworten des Experten auf die Fragen der Teilnehmenden.

Seite 308 - 317
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Diuretika bei Niereninsuffizienz

Chlortalidon versus Hydrochlorothiazid

Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke, Mainz
In einer Studie mit mehr als 12 000 Hypertoniepatienten ab 65 Jahren war Chlortalidon Hydrochlorothiazid bei der Verhinderung eines akuten Nierenversagens oder einer Verschlechterung der Nierenfunktion nicht überlegen. Allerdings trat eine Hypokaliämie unter Chlortalidon signifikant häufiger auf.

Seite 308 - 317
Referiert & kommentiertTabea Krause, Stuttgart

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Mepolizumab senkt jährliche Exazerbationsrate

Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), die eine erhöhte Eosinophilenzahl aufweisen, könnten von dem monoklonalen Antikörper Mepolizumab profitieren. Zumindest senkte der Antikörper in einer Phase-III-Studie die jährliche Rate moderater bis schwerer Exazerbationen, wenn er additiv zur Basis-Dreifachtherapie bei COPD-Patienten mit eosinophilem Phänotyp angewendet wurde.

Seite 308 - 317
Referiert & kommentiertAlexandra Hinsken, Wiesbaden

Raucherentwöhnung

Cytisin reduziert das Nicotinverlangen

Das Rauchen von Zigaretten ist weiterhin die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle. Für die Nicotinabhängigkeit sind α4β2-Acetylcholinrezeptoren verantwortlich. Eine amerikanische Phase-III-Replikationsstudie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie mit dem pflanzlichen Alkaloid Cytisin zur Raucherentwöhnung, das selektiv an diese neuronalen Rezeptoren bindet.

Seite 308 - 317
Referiert & kommentiertMichaela Theresia Schwarz, München

Chronische spontane Urtikaria

Neuer Therapieansatz: Symptomverbesserung durch Remibrutinib

Der orale Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Remibrutinib zeigte in zwei Phase-III-Studien Wirksamkeit bei der Antihistamin-refraktären chronischen spontanen Urtikaria.

Seite 308 - 317
Referiert & kommentiertAlexandra von Marschall, Beaumont de Pertuis, Frankreich

COVID-19-Impfung

Prävention für immungeschwächte Patienten mit Sipavibart

Der monoklonale Antikörper Sipavibart richtet sich gegen die Spike-Proteine von SARS-CoV-2 und soll zur Prävention bei immungeschwächten Patienten zum Einsatz kommen. Im Verlauf einer Studie stellten sich allerdings Resistenzen gegen bestimmte Varianten heraus.

Seite 308 - 317
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Nebenniereninsuffizienz durch inhalative Glucocorticoide